Schneefall und die Vollblüte der Marille: Wolfgang Berger will heuer mit Heizen den Ertrag absichern. Andere Obstbauern hoffen, dass die Blüten die frostigen Nächte durchhalten. Doch wie lange müssen sie noch zittern?
„Wir sind bisher noch glimpflich davongekommen“, sagt Wolfgang Berger, Obstbauer in Fraham, Bezirk Eferding, am Mittwochvormittag. „Ich bin um vier Uhr aufgestanden und messen gegangen - minus zwei Grad, das halten die Blüten gerade noch aus.“ Er und sein Sohn Clemens kultivieren auf vier Hektar Marillenbäume. „Wir brauchen eine gute Ernte“, sagt Berger. „Darum haben wir fünf Gasöfen angekauft.“
In der Nacht raus zu den Bäumen
Diese funktionieren wie ein Föhn, hüllen die Baumkultur mit Wärme ein. „Den hohen Gaspreis nehmen wir in Kauf. Wir beliefern auch den Handel, einen Ernteausfall wollen und können wir uns nicht leisten.“ Noch stehen die Öfen still. Aber: „Ich werde in der Nacht wieder aufstehen und aufs Thermometer schauen.“
Noch lange nicht ausgestanden
„Jedes Jahr müssen wir zittern“, bekräftigt Horst Hubmer, Obstbauer in Scharten: „Wir haben sogar fünf Zentimeter Schnee. Die Marille ist in Vollblüte! Momentan dürfte noch alles gut gegangen sein. Aber der Frost könnte den jungen Früchten extrem schaden.“
Wenn die Blüten abfallen, werden winzige Früchte gebildet. Und denen setzt schon ein halbes Grad minus zu: „Das instabile Wetter mit frostigen Temperaturen könnte erfahrungsgemäß noch bis Ende April oder sogar bis zu den Eisheiligen im Mai anhalten“, schildert Hubmer den Worst Case. Die Bergers werden solange ihre Öfen stehen lassen, denn: „Wir zittern weiter.“
2022 entstand in OÖ ebenfalls durch verfrühten Blühbeginn und Frost ein Gesamtschaden in der Höhe von 500.000 Euro, Steinobst wie Marille oder Kirsche waren stark betroffen.
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