Situation angespannt

Riesengroßer Ärger über verschobene Operationen

Tirol
26.03.2023 10:00

Immer öfter berichten Patienten über geplante Eingriffe, die nicht stattfinden bzw. immer wieder verschoben werden. Personalnot ist nur ein Grund dafür. Der Fall einer Innsbruckerin zeigt die Misere und Lücken im System, die am Ende die Patienten büßen müssen.

Frau Klausner aus Innsbruck ist verzweifelt, enttäuscht, wütend. Die Innsbruckerin ist Leidtragende einer Entwicklung, die mittlerweile viele Patienten aus Erfahrung kennen: die Verschiebung geplanter Operationen, weil in Spitälern Personal fehlt.

Patientin hoffte auf Eingriff, der weniger als 30 Minuten dauern sollte
Frau Klausner wurde am 20. März in die Klinik bestellt. Sie leidet an einem besonders quälenden Karpaltunnelsyndrom durch Einengung des Mittelhandnervs. Nach Monaten der Schmerzen sollte eine Operation endlich Linderung bringen. Ein kurzer Eingriff, der laut Patientin weniger als 30 Minuten dauern sollte.

Zwei Tage vergeblich an der Klinik gewartet und gehungert
Doch dazu kam es nicht. Sie habe den ganzen Tag wie vorgeschrieben nüchtern – also ohne etwas zu essen – im Zimmer darauf gewartet, endlich dranzukommen, schildert Frau Klausner das Erlebte. Am Abend die Enttäuschung: heute keine OP. Am nächsten Tag wurde der Patientin versichert, dass es diesmal klappt. Ein weiterer Tag in banger Erwartung verging. Am Abend dann erneut eine Absage. „Der Rat eines Arztes war: Sie können ja Schmerzmittel nehmen“, beschreibt die Tirolerin den Moment, der für sie das Fass zum Überlaufen brachte. Die Patientin verließ die Klinik – mit Schmerzen und Enttäuschung über ein System, dessen Fehlentwicklung Patienten ausbaden müssen und in dem hohe Kosten ohne Leistung verursacht werden.

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Bei so einem kurzen Eingriff ist es für betroffene Patienten verständlicherweise nicht nachvollziehbar, dass es wiederholt zu Absagen kommt. Es gab an diesen Tagen in der Station aber besonders viele Notfälle.

Aus der Stellungnahme der Klinik

Die Verantwortlichen der Klinik Innsbruck bedauern die Absagen
An der Klinik bedauert man die OP-Absagen. Bei so einem kurzen Eingriff sei das für Patienten verständlicherweise nicht nachvollziehbar, heißt es. Ungewöhnlich viele Notfälle hätten dazu geführt. Allgemein bestätigt Klinik-Sprecher Johannes Schwamberger, dass es in mehreren Fachrichtungen immer wieder zu Verschiebungen von planbaren Eingriffen kommt.

Fehlendes Personal ist nur ein Grund für die Misere
Schwamberger nennt drei Gründe für die Misere: „Die angespannte Personalsituation, die hohe Zahl an Notfällen und viele Patienten, die länger als nötig bei uns liegen, weil sie keinen Pflegeplatz bekommen oder die Familie die Pflege nicht schafft.“ An der Klinik Innsbruck liegen aktuell 120 Pflegefälle, für die das Spital eigentlich nicht mehr zuständig ist - einige bis zu acht Monate. So bringt der Pflegenotstand auch Spitäler in Not.

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