Im Vorjahr registrierte die steirische Krankenanstaltengesellschaft Kages 424 Zwischenfälle. Die Neos fordern eine Entlastung der Ärzte und Pfleger.
„Wie steht es um die Sicherheit der Patienten in den weiß-grünen Spitälern und Pflegeheimen?“ Das wollten die steirischen Neos von ÖVP-Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß wissen. Die brandaktuelle Beantwortung, die der „Steirerkrone“ vorliegt, lässt beim pinken Landtagsmandatar Robert Reif die Alarmglocken schrillen: So erfasste die Kages im Vorjahr insgesamt 424 kritische Vorfälle in ihren Krankenhäusern.
Dokumentiert wurden diese anonymisiert im so genannten Cirs (Critical Incident Reporting System). „Es wurde eingeführt, um ein ,Fehlermelde- und Lernsystem’ für das medizinische Personal bereitzustellen“, erklärt Reif. Da die Eintragungen aber rein auf freiwilliger Basis erfolgen, sei die Dunkelziffer „wohl deutlich höher“.
Die meisten Meldungen gab es demnach im LKH Graz, es waren exakt 172 an der Zahl, gefolgt vom LKH Hochsteiermark (74). Dennoch geht die Zahl der im System registrierten Fälle zurück: 2018 waren es noch 585, im Jahr 2021 354, 2022 kam es wieder zu einem Anwachsen auf 424 Cirs-Dokumentationen.
Die steirische Patientenombudsfrau Michaela Wlattnig begrüßt das System „im Sinne des Risikomanagements und der Qualitätssicherung“: „Beispielsweise wird festgehalten, wenn eine OP-Schwester dem Chirurgen das falsche Instrument reicht, den Fehler aber noch rechtzeitig bemerkt. Damit ist Transparenz gewährleistet und das Spital kann Maßnahmen daraus ableiten.“
„In unseren Spitälern vergeht kein Tag ohne kritischen Vorfall - eine direkte Folge des Personalnotstandes“, kritisiert Reif dennoch - und fordert eine rasche Entlastung für Ärzte und Pflegekräfte.
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