Maßnahmenkatalog

Beim Wolf will man keine Schnellschüsse machen

Oberösterreich
24.03.2023 12:30

Der (böse) Wolf breitet sich auch in Oberösterreich immer mehr aus. Zwar gibt es derzeit kaum Probleme, aber viele Sichtungen. Deshalb hat das Land Oberösterreich nun ein Maßnahmenpaket geschnürt. Damit will man schon im Vorfeld gerüstet ein, sagt die zuständigem Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

Der Wolf hat ja schon vielen Jahrhunderte mit einem mittelmäßigen Image zu kämpfen. Mit dem Steigen der Population ist das Thema, sind auch die Probleme gestiegen. Neben der grundsätzlichen Angst vor den Tieren sorgen auch Probleme für die Bauern im Form von gerissenen Nutztieren immer wieder für Diskussionen. In Oberösterreich hat man deshalb ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt, damit mit im Fall der Fälle keine Schnellschüsse machen muss.

Rechtssicherheit schaffen
„Es geht nicht um: Schießen oder nicht schießen, sondern darum, Weitsicht zu zeigen und Vorsorge zu treffen. Information ist daher die Basis meines 4-Maßnahmenpakets für den Wolf. Darauf aufbauend kommt die Vorsorge in Form von Herdenschutzmaßnahmen sowie als Rückversicherung für den Ernstfall - der Erlass einer Wolfsverordnung, die eine schnelle und rechtssichere Handhabe im Umgang mit Risiko- und Schadwölfen bringt“, betont Langer-Weninger.

Förderungen für Hütehunde
Gefördert werden deshalb Schutz-Maßnahmen, wie Zäune, aber auch GPS-Tracker, um versprengte Nutztiere, die aus Angst vor einem Wolf geflohen sind, wiederzufinden. Dort, wo Zäune nicht möglich sind - etwa auf Almen - wird der Einsatz von Herdenschutzhunden finanziell unterstützt. Bis zu einer Investitionssumme von 10.000 Euro sollen 50 Prozent gefördert werden. Und das Ganze möglichst unbürokratisch. „Das ist Neuland für uns, wir haben ganz bewusst alles sehr offen gestaltet“, so Robert Türkis, Leiter der Abteilung Ländliche Neuordnung, die die Förderungen abwickelt.

Vier Rudel in OÖ
Aber wie viele Wölfe gibt es in Oberösterreich überhaupt? Derzeit wird von mindestens vier Wolfsrudeln im Grenzgebiet von Oberösterreich zu Niederösterreich und Tschechien ausgegangen. Dazu kommen einzelne Wölfe, die auf der Suche nach einem Partner und Lebensraum Oberösterreich queren - deshalb gibt es derzeit auch so viele Sichtungen. Aufgrund der bisherigen Beobachtungen und Sichtungsmeldungen wird geschätzt, dass sich zumindest zeitweise ca. 25 Wölfe in unserem Bundesland aufhalten. Fazit: "Derzeit haben wir so viele Wölfe im Land wie noch nie, mit Schwerpunkt im nördlichen und östlichen Mühlviertel. Aber auch in den Gebirgsbezirken wird mit einem starken Zuzug aus dem Süden, sprich Italien, gerechnet“, sagt der Wolfsbeauftragte des Landes, Gottfried Diwold.

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