Salzburg gegen Altach, Erster gegen Letzter, die Rollen sind vor dem Abschluss im Bundesliga-Grunddurchgang klar verteilt. Die „Bullen“ motivieren sich vor der 22. Runde mit dem Ziel, den eigenen Rekord in der Drei-Punkte-Ära zu überbieten. Altach indes müsste schon die handfeste Überraschung in Salzburg schaffen, um nicht als Schlusslicht in die heiße Phase zu gehen.
Mit 54 Punkten aus 21 Spielen (Punkteschnitt 2,57) thront Salzburg auch diese Saison über allen. Gelingt gegen Altach ein Sieg, würde die bisherige Rekordmarke von 55 Punkten (2018/19, Trainer Marco Rose und 2021/22, Matthias Jaissle) zu diesem Meisterschaftszeitpunkt fallen. „Ich bin kein großer Freund, auf Statistiken und Rekorde während der Saison zu blicken. Aber das ist schon was Spezielles, dass die Mannschaft gerade nach dem großen Umbruch im Sommer so konstant unterwegs ist“, würde Matthias Jaissle eine neue Bestmarke gleichsam als „Bestätigung für die vergangenen Monate“ und Antwort an Kritiker werten. Denn seine Mannschaft habe in dieser Zeit „auch medial etwas zu viel Kritik abbekommen“.
Abwehrumbau
Am Sonntag muss Jaissles Abwehrbollwerk (12 Gegentore) ohne die beiden gesperrten Verteidiger Strahinja Pavlovic und Amar Dedic auskommen. Der Brasilo-Stürmer Fernando soll nach der Liga- und Punkteteilung matchfit sein. Die Belastung bleibt für die Salzburger auch während der folgenden Länderspielpause hoch. 15 Spieler sind mit Landesauswahlen unterwegs. Jaissle ortete aufgrund der Strapazen eine „toughe Geschichte“. „Wir werden alles unternehmen, um gut erholt in die Meisterrunde zu starten“, versprach der Deutsche, inklusive kleinem Seitenhieb: „Ich bin gespannt, was sich die Bundesliga da wieder einfallen lässt, wie das Losverfahren verläuft und ob wir wieder zu Beginn auf Sturm Graz treffen.“
Salzburgs Trainer glaubte nicht, dass die eindeutige tabellarische Ausgangssituation für das Altach-Spiel „eine Gefahr birgt“, denn: „Die Mannschaft geht jedes Spiel mit vollem Fokus an. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Jungs und wir im Trainerteam keinen Deut nachlassen.“ Seine Spieler hätten die wichtigsten Altacher Muster schon an die Hand gereicht bekommen. Nicolas Seiwald nickte am Podium zustimmend, sagte: „In erster Linie wird es auf uns ankommen, wie wir spielen.“
Die Rollen sind klar verteilt. „Als David beim Goliath“, hieß es auf der Altacher Webseite. „Dass wir gegen so einen Gegner spielen können, sehe ich positiv“, sagte allerdings Trainer Miroslav Klose über ein Spiel, das „zur rechten Zeit“ komme. Allgemeiner Tenor: Gegen Salzburg hat eine Altacher Mannschaft, die in 21 Spielen zuvor nur 16 Punkte geholt hat, nichts zu verlieren. Die Vorarlberger punkteten zuletzt im März vor acht Jahren in Salzburg, das damals voll (1:0).
Sechs Niederlagen in acht Spielen
In sechs der jüngsten acht Partien ging Altach als Verlierer vom Platz, rutschte ans Tabellenende ab. Zuletzt setzte es ein Heim-1:2 gegen den direkten Konkurrenten Ried. Klose ärgerte, dass sich seine Mannschaft nicht immer an den Matchplan hielt. Man habe im Training „Sachen einstudiert, die uns Sicherheit geben“. Das „Spiel gegen den Ball“ wurde nicht nur mit Blick auf Salzburg forciert, auch lange Bälle sind nicht mehr verboten. „Wir können nicht sagen, dass wir immer noch Zeit brauchen, um uns einzuspielen. Das ist vorbei. Wir müssen zusammenstehen, wir müssen liefern“, forderte der Weltmeister von 2014.
Dass ein Trainer, dessen Team in 21 Spielen nur viermal gewonnen hat, nicht unumstritten ist, weiß Klose. Die Situation sei nicht einfach. „An meinem Selbstvertrauen hat es nie gemangelt“, stellte der 44-Jährige aber klar. „Man muss sagen, so wie die Fans und der Verein damit umgehen, erlebt man das ganz selten. Ich spüre absolutes Vertrauen.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.