Ehre für Elternsorte

Veltliner-‘Urrebe’ im Burgenland wird zum Naturdenkmal

Burgenland
08.09.2011 15:53
Der "Tag der offenen Keller", der in der Weinbaugemeinde St. Georgen im Burgenland seit 1995 begangen wird, wird heuer auf besondere Weise gefeiert: Im Rahmen des Festes wird am Samstag die im Jahr 2000 wieder entdeckte Veltliner-"Urrebe" zum Naturdenkmal erklärt. Zur Feier eingeladen hat der Verein zur Kultivierung der St. Georgener Rebe.

Vom Dorfplatz führt am Vormittag um 10.15 Uhr ein Festzug, der unter anderem von der Europäischen Weinritterschaft, der Murauer Bürgergarde und der königlichen Eisenstädter Schützengarde begleitet wird, zum bisher nur für Insider bekannten Standort der Weinrebe. Anschließend wird eine Tafel enthüllt, die den "Ur-Veltliner" als Naturdenkmal ausweist.

Den Ehrenschutz für die Veranstaltung haben Umweltminister Niki Berlakovich, Landeshauptmann Hans Niessl sowie Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld und Eisenstadts Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel übernommen.

80-Jähriger gab einst entscheidenden Hinweis
Über die Existenz eines uralten Weinstockes hielten sich im Ort St. Georgen, heute ein Stadtbezirk der burgenländischen Landeshauptstadt, seit Jahrzehnten Geschichten, die von einer vor Jahrhunderten bebauten Riede erzählten. Ein über 80-jähriger St. Georgener gab schließlich den entscheidenden Hinweis auf den möglichen Platz der Urrebe.

Der Dorfchronist Michael Leberl entdeckte daraufhin im Jahr 2000 auf einer längst verwachsenen Hutweide den Rebstock, der von einer Hetscherlstaude überwuchert war. Bei Untersuchungen durch die Bundesversuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg wurde eine Übereinstimmung zum Grünen Veltliner entdeckt. Experten kamen schließlich zu der Ansicht, dass es sich bei der Rebe um eine Elternsorte des Grünen Veltliners handle.

Bangen um Rebe nach Vandalenakt im Februar
Der historisch wertvolle Stock wäre allerdings schon vor Jahren beinahe Rodungsarbeiten zum Opfer gefallen. Noch schlimmer traf ihn jedoch ein Vandalenakt im Februar dieses Jahres, als Unbekannte ihn mit einer Säge malträtierten (siehe Infobox). Die Rebe wurde dabei schwer beschädigt - erst nach Monaten, nachdem sich neue Triebe gebildet hatten, stand fest, dass der "Ur-Veltliner"-Weinstock überlebt hat.

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