Vertrauen wieder da
Italien holt sich “Billig-Milliarden” vom Finanzmarkt
Bei der Versteigerung der richtungsweisenden Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sank die Rendite im Vergleich zu einer vorangegangenen Auktion von 5,77 Prozent auf 5,22 Prozent - eine Folge der Stützungskäufe italienischer Anleihen durch die Zentralbank.
Die Nachfrage nach den italienischen Staatsanleihen war durchaus robust, wie aus Zahlen der nationalen Schuldenagentur hervorgeht. Auch das Durcheinander beim Sparpaket von Regierungschef Silvio Berlusconi, der nach heftigen Protesten auf eine neue Steuer für Besserverdienende verzichtete, hatte keinen größeren Einfluss. Der Umfang des Sparpakets hatte sich ja nicht verändert.
"Italiener trauen sich wieder selbst"
"Die Investoren trauen sich wieder, bei den Auktionen in Italien mitzumachen", kommentierte der Anleihenexperte Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank die Versteigerungen. Es sind vor allem die Italiener selbst, die wieder Vertrauen in das eigene Land haben und daher bei den Staatsanleihen zugreifen. De la Rubia bezifferte den Anteil an Italienern unter den Investoren auf über 50 Prozent.
Außerdem sprächen wichtige Wirtschaftsdaten gegen einen übertriebenen Pessimismus mit Blick auf die künftige Entwicklung in Italien, sagte der Experte. So sei die Verschuldung der Privathaushalte in Italien vergleichsweise niedrig und auf alle Fälle deutlich geringer als beispielsweise in den USA, der stärksten Volkswirtschaft der Welt. An den Märkten herrsche außerdem die Zuversicht, dass die EZB bei fallenden Kursen italienischer Staatsanleihen erneut reagieren werde.
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