Vertrauen wieder da

Italien holt sich “Billig-Milliarden” vom Finanzmarkt

Ausland
30.08.2011 16:43
Der Sparkurs der Regierung in Rom sowie der Kauf italienischer Anleihen durch die Europäische Zentralbank haben für wiedererstarktes Vertrauen in italienische Staatsanleihen gesorgt. Bei einer Reihe von Auktionen konnte sich das hochverschuldete Eurozonen-Land am Dienstag zu günstigeren Konditionen frisches Geld am Finanzmarkt besorgen. Mit drei Auktionen von Anleihen unterschiedlicher Laufzeit sammelte der italienische Staat am Kapitalmarkt insgesamt 7,735 Milliarden Euro ein.

Bei der Versteigerung der richtungsweisenden Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sank die Rendite im Vergleich zu einer vorangegangenen Auktion von 5,77 Prozent auf 5,22 Prozent - eine Folge der Stützungskäufe italienischer Anleihen durch die Zentralbank.

Die Nachfrage nach den italienischen Staatsanleihen war durchaus robust, wie aus Zahlen der nationalen Schuldenagentur hervorgeht. Auch das Durcheinander beim Sparpaket von Regierungschef Silvio Berlusconi, der nach heftigen Protesten auf eine neue Steuer für Besserverdienende verzichtete, hatte keinen größeren Einfluss. Der Umfang des Sparpakets hatte sich ja nicht verändert.

"Italiener trauen sich wieder selbst"
"Die Investoren trauen sich wieder, bei den Auktionen in Italien mitzumachen", kommentierte der Anleihenexperte Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank die Versteigerungen. Es sind vor allem die Italiener selbst, die wieder Vertrauen in das eigene Land haben und daher bei den Staatsanleihen zugreifen. De la Rubia bezifferte den Anteil an Italienern unter den Investoren auf über 50 Prozent.

Außerdem sprächen wichtige Wirtschaftsdaten gegen einen übertriebenen Pessimismus mit Blick auf die künftige Entwicklung in Italien, sagte der Experte. So sei die Verschuldung der Privathaushalte in Italien vergleichsweise niedrig und auf alle Fälle deutlich geringer als beispielsweise in den USA, der stärksten Volkswirtschaft der Welt. An den Märkten herrsche außerdem die Zuversicht, dass die EZB bei fallenden Kursen italienischer Staatsanleihen erneut reagieren werde.

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