Während Befragung

Tragödie in Trieben: Polizist erschießt Chef

Steiermark
27.02.2023 11:25

Unfassbare Tragödie Montagfrüh in der Obersteiermark: Auf der Polizeiinspektion in Trieben (Bezirk Liezen) soll ein Beamter bei einer Besprechung den Postenkommandanten erschossen haben.

In den Morgenstunden haben sich auf der Polizeiinspektion unfassbare Szenen abgespielt: Um 7.45 Uhr kam es zu der Schussabgabe, durch die der 59-jährige Postenkommandant von einem 46-jährigen Polizisten getötet wurde. „Er hat ihn am Körper getroffen, woraufhin der Postenkommandant schwer verletzt zusammengebrochen ist“, berichtet Polizeisprecher Heimo Kohlbacher.

Drei Schüsse aus der Dienstwaffe
Bei einer Besprechung soll es einen Streit zwischen den Kollegen gegeben haben. Angeblich soll der Kommandant, der erst seit wenigen Monaten Chef der Inspektion war, den jüngeren Polizisten wegen mehrerer dienstlicher Verfehlungen befragt und auch angekündigt haben, ein Disziplinarverfahren gegen ihn einzuleiten. Das jedoch wollte der Polizeisprecher nicht bestätigen.

Der Auseinandersetzung folgten drei Schüsse aus der Dienstwaffe Glock 17. Zu dem Zeitpunkt waren noch ein Polizist und eine Polizistin in der Inspektion in einem Gebäude oberhalb einer Bank in Trieben anwesend. Die Kollegen haben den Schützen letztlich überwältigen können. Für den Postenkommandanten, der erst seit Oktober sein Amt bekleidete, kam allerdings jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch auf der Dienststelle.

Die vier Polizisten waren für den Tagesdienst eingeteilt gewesen, sie hatten um 7 Uhr übernommen. Aktuell läuft noch immer der Großeinsatz. Der Tatort ist großräumig abgesperrt, der 46-jährige Verdächtige wurde festgenommen. „Er befindet sich derzeit in Verwahrung auf einer anderen Dienststelle im Bezirk Liezen. Wir versuchen nun zu ermitteln, wie seine Angaben zu diesem Sachverhalt lauten“, bestätigt Kohlbacher.

Vorerst wollte man nicht sagen, ob es eine gezielte Schussabgabe oder eventuell ein Unfall gewesen sein könnte.

Das Landeskriminalamt Salzburg hat nun die Ermittlungen aufgenommen. Ein Kriseninterventionsteam und der sogenannte „Peer Support“ der Polizei betreut die Angehörigen und die Kollegen des Opfers vor Ort. 

Betroffenheit bei Polizei und Bevölkerung 
Betroffen zeigte sich Landespolizeiinspektor Gerald Ortner: „Ein tragischer Vorfall hat sich in Trieben ereignet. Unsere Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen des Verstorbenen. Die Geschäftsführung der Polizei Steiermark bietet allen Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen die bestmögliche Unterstützung in diesen schweren Stunden an.“ 

Schwer geschockt nach dem furchtbaren Ereignis sind an diesem Montag auch die Menschen im Ort. Zwei Pensionistinnen, die ihre Enkelkinder von der Schule abgeholt hatten unterhielten sich in der Nähe der Absperrbänder: „Ich bin um 8.00 Uhr noch vorbeigegangen“, sagt die eine zur anderen. Die meint daraufhin: „Schrecklich. Und jetzt die ganzen Erhebungen.“

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