Neuer Gesundheitszweig

In Grazer Gymnasium steht Pflege am Stundenplan

Steiermark
17.02.2023 06:00

Das erste steirische Gymnasium startet ab Herbst einen Gesundheitszweig: Am Donnerstag schnupperten Jugendliche in der Grazer Oeversee-Schule - die „Krone“ war mit dabei.

„Ich möchte Kinderärztin werden“, sagt Alina Labodi (13), die samt Familie von Deutschlandsberg nach Graz ins Gymnasium Oeversee gekommen ist. „Ich habe schon in die Erste Hilfe und bei einem Kinderarzt reingeschnuppert, das war super.“ Genau solche Begeisterung möchte man ab Herbst im neuen Gesundheitszweig wecken und Jugendliche in Kontakt mit ihnen bisher unbekannten Jobs bringen.

Alina Labodi (13) aus Deutschlandsberg will Kinderärztin werden, interessiert sich daher für den neuen Gesundheitszweig. „Das ist sicher ein guter Anfang“, glaubt auch Mama Dora Labodine Szabo. (Bild: Sepp Pail)
Alina Labodi (13) aus Deutschlandsberg will Kinderärztin werden, interessiert sich daher für den neuen Gesundheitszweig. „Das ist sicher ein guter Anfang“, glaubt auch Mama Dora Labodine Szabo.
Begusa Selimoska (13), Nasifah Rahman (14) und Elif Tuana Korkusuz (v.l.n.r.) sind bereits Schülerinnen im BRG Oeversee. Nach der Unterstufe wollen sie weiter an der Schule bleiben und den Gesundheitszweig besuchen. (Bild: Sepp Pail)
Begusa Selimoska (13), Nasifah Rahman (14) und Elif Tuana Korkusuz (v.l.n.r.) sind bereits Schülerinnen im BRG Oeversee. Nach der Unterstufe wollen sie weiter an der Schule bleiben und den Gesundheitszweig besuchen.
Im Gesundheitswesen werden nicht nur Ärzte und Pflegekräfte gesucht, auch in der Informatik besteht großer Bedarf. (Bild: Sepp Pail)
Im Gesundheitswesen werden nicht nur Ärzte und Pflegekräfte gesucht, auch in der Informatik besteht großer Bedarf.
Am gestrigen Infotag konnte man einiges ausprobieren: Von Erste Hilfe... (Bild: Sepp Pail)
Am gestrigen Infotag konnte man einiges ausprobieren: Von Erste Hilfe...
... bishin zu Yoga-Übungen. (Bild: Sepp Pail)
... bishin zu Yoga-Übungen.

Zwei Stunden pro Woche für die Medizin
Am Infotag waren auch Jugendliche dabei, die nicht Erfahrungen wie Alina haben: „Ich probier es einfach mal“, sagt die 14-jährige Nasifah. Vielleicht der Anstoß, damit sie einmal als Pflegekraft, Ärztin oder in der Gesundheitsinformatik arbeitet - „es ist aber generell gut fürs Leben“, ist sie sich sicher.

Sie könnte eine der 22 bis 24 Schüler sein, die im neuen Unterrichtsfach „Health Care Science“ zwei Stunden pro Woche über Ernährung, Anatomie oder mentales Training lernen. Dazu wird auf eigenes Lehrpersonal genauso wie auf andere Experten zurückgegriffen.

Achtklässlerin Silvia Lechner hat eines der Praktika schon vorab für die Schule getestet: „Es war ein interessanter Einblick, ich war noch nie so nah dran.“ Sie findet eine solche Erfahrung sehr wichtig. (Bild: Sepp Pail)
Achtklässlerin Silvia Lechner hat eines der Praktika schon vorab für die Schule getestet: „Es war ein interessanter Einblick, ich war noch nie so nah dran.“ Sie findet eine solche Erfahrung sehr wichtig.

Praktika für beide Seiten erfreulich
Ab der 7. Klasse kommt ein Praktikum hinzu. Die Achtklässlerin Silvia Lechner hat das schon vorab für die Schule in der Albert-Schweitzer-Klinik getestet: „Ich hab zum Beispiel gelernt, wie man Patienten verlagert.“ Sie möchte nun Physiotherapeutin werden.

Auch die Partnerorganisationen waren von Anfang von der Idee angetan. Der Personalbedarf ist groß, Praktikumsplätze sind kein Problem: „Wir schaffen sicher zehn Jugendliche pro Jahr“, sagt Jörg Hohensinner, Pflegeleiter der Geriatrischen Gesundheitszentren.

Motoren hinter der Ausbildung: Lehrer Adrian Cernic, Direktorin Jutta Weiker-Schwarz und Lehrer Johannes Schaflechner (v. l.). (Bild: Sepp Pail)
Motoren hinter der Ausbildung: Lehrer Adrian Cernic, Direktorin Jutta Weiker-Schwarz und Lehrer Johannes Schaflechner (v. l.).

Gymnasium Oeversee erst der Anfang?
In der Mittelschule Albert Schweitzer gibt’s seit Herbst bereits einen Gesundheits-Schwerpunkt: „Wir sind bummvoll, es funktioniert super“, sagt Direktor Thomas Papst. In berufsbildenden Schulen, wie der HLW Sozialmanagement Graz oder im Ausbildungszentrum für Sozialberufe Wielandgasse in Graz bildet man ebenso bereits Schüler im Pflegebereich aus, „im Gymnasium geht es aber allgemein um Gesundheitsberufe“, nennt Bernd Steiner von der Bildungsdirektion Steiermark den Unterschied.

Sollte der Pilotversuch im BRG Oeversee gelingen, könnten künftig weitere Schulen folgen. Direktorin Jutta Weiker-Schwarz hofft, dass sich viele anmelden: „Ab 27. 2. steht dafür ein 14-tägiges Zeitfenster zur Verfügung. Danach gibt es Orientierungsgespräche.“

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