Moskau: „Provokation“
Starke Explosionen nahe AKW Saporischschja
Während der jüngsten russischen Angriffswelle auf die Ukraine sind am Donnerstag auch starke Detonationen in der Nähe des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja gemeldet worden. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA forderte erneut eine Sicherheitszone um die Kraftwerksanlage.
„Gestern waren gegen 10 Uhr Ortszeit acht starke Detonationen zu hören und heute gab es wieder welche“, erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi in einer Erklärung. Solche Vorfälle würden fast täglich von IAEA-Experten in dem russisch besetzten Kraftwerk verzeichnet, so der Argentinier weiter. Er wies auch russische Vorwürfe zurück, dass in ukrainischen Atomkraftwerken von Kiew Waffen gelagert würden. Die russische Seite nannte die Äußerungen Grossis laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS unbegründet und eine Provokation. IAEA-Teams, die seit voriger Woche in allen AKWs stationiert sind, hätten nichts festgestellt, was mit den Sicherheitsvorkehrungen für solche Nuklearanlagen unvereinbar wäre.
Angriffe auch mit Hyperschallraketen
Nach Angaben aus Kiew feuerte Russland am Donnerstag 55 Raketen auf die Ukraine ab. Davon seien 85 Prozent abgefangen worden, teilte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj auf Telegram mit. Die russische Armee habe auch zwei Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) eingesetzt, die von der Flugabwehr nicht abgefangen werden können. Bereits in der Nacht auf Donnerstag hatten die russischen Streitkräfte mit Drohnen angegriffen. Das ukrainische Militär zerstörte nach eigenen Angaben 24 Drohnen. Russland habe erfolglos versucht, vor allem Regionen in der Zentralukraine und Kiew anzugreifen, teilte das Militärkommando mit.
Am Mittwoch hatten Deutschland und die USA die Lieferung von Kampfpanzern vom Typ Leopard bzw. Abrams an die Ukraine angekündigt. Mehrere europäische Staaten sagten ebenfalls die Lieferung der in Deutschland hergestellten Leopard-Panzer zu. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Mittwoch in seiner Videoansprache, er habe NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auch um Langstreckenraketen und Flugzeuge gebeten.
Moskau: „Je mehr westliche Unterstützung, desto größer die Operation“
Je mehr Unterstützung die Ukraine aus dem Westen erhalte, desto größer werde die „Spezialoperation“, teilte der russische Chefverhandler bei den Gesprächen in Wien über militärische Sicherheit und Rüstungskontrolle im Rahmen der OSZE, Konstantin Gavrilow, am Donnerstag laut russischer Nachrichtenagentur TASS dem TV-Sender Russia 24 mit.
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