Patienten sagen immer öfter ihre Arzttermine nicht ab. Viele Salzburger Mediziner überlegen deswegen, Stornogebühren einzuführen. Notfälle zählen jedoch als Ausnahme.
Ob plötzliche Krankheit, privater Notfall oder einfach die Vergesslichkeit – die Gründe, warum immer mehr Salzburger ihre Arzttermine ohne Absage einfach nicht wahrnehmen, sind vielfältig. „Es ist auf jeden Fall ärgerlich und unverschämt“, sagt der Vizepräsident der Ärztekammer, Christoph Fürthauer. Wie berichtet bestärkt die Salzburger Ärztekammer die Ärzte darin, Stornogebühren einzufordern (die „Krone hat berichtet).
In anderen Bereichen schon gängige Praxis
Damit fordert der Mediziner das, was in vielen anderen Branchen, sei es in der Gastronomie oder dem Tourismus, schon seit jeher gelebte Praxis ist. Auch immer mehr Salzburger Mediziner fordern bei verpassten Terminen Geld von ihren Patienten ein, noch mehr denken darüber nach. Je nach geplanter Untersuchung könnte das für die Patienten ganz schön ins Geld gehen.
Wenn der Patient beispielsweise einen Verkehrsunfall auf dem Weg hat, dann wird niemand eine Gebühr dazu verlangen.
Christoph Fürthauer, Vizepräsident der Ärztekammer Salzburg
Das gilt aber vor allem für Terminabsagen ohne triftigen Grund. „Wenn ich beispielsweise einen Verkehrsunfall auf dem Weg zum Arzt habe, dann wird niemand eine Gebühr dazu verlangen. Es geht eher darum, wenn Patienten nicht absagen, obwohl sie schon Tage vorher wissen, dass sie Terminüberschneidungen haben“, sagt Wolfgang Fürthauer. Die meisten Arztpraxen akzeptieren Absagen sowohl telefonisch als auch per E-Mail. Ob sich die Absage am Tag der Untersuchung noch auszahlt, ist von Praxis zu Praxis unterschiedlich. „Das hängt von der Art des Termins und dem Facharzt ab“, sagt Fürthauer. So mache es aber grundsätzlich Sinn, es zumindest zu probieren – denn in diesem Fall können eventuell noch andere Patienten vorgereiht oder gar neue Termine an Wartende vergeben werden.
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