Skurriler Pressetermin

Schnabl enthüllt „Satireplakat“ und will LH werden

Niederösterreich
11.01.2023 13:20

Spannung herrschte vor einer Pressekonferenz in Niederösterreich. 18 Tage vor der dortigen Landtagswahl trat SPÖ-NÖ-Chef Franz Schnabl vor die Kameras, um eine „persönliche Erklärung“ abzugeben. Das allein ließ im Vorfeld bereits die Gerüchteküche brodeln - und just tauchte kurz zuvor auch noch eine Sachverhaltsdarstellung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) auf.

Ein Rücktritt, worauf das Wording „persönliche Erklärung“ üblicherweise schließen lässt, wurde es aber nicht. Vielmehr folgte Mittwochmittag in St. Pölten ein Rundumschlag gegen den politischen Gegner und gegen Medien, die die Ideen der SPÖ unter den Tisch kehren würden.

Plakat als Osterei
Skurril erschien diesbezüglich vor allem eine Enthüllung Schnabls: Demnach stellte die Landespartei selbst ein vermeintliches Wahlplakat der SPÖ auf die Parteiwebsite, um mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das Plakat hatte umgehend für Spott und Hohn in den sozialen Medien gesorgt. Es sei aber „Satire“ gewesen, so Schnabl nun, und lediglich als kleines Osterei veröffentlicht worden.

Sachverhaltsdarstellung
Unterdessen kursierte eine Sachverhaltsdarstellung der WKStA, in der Schnabl eine Beteiligung an der ehemaligen Wiener Alizee Bank vorgeworfen wird. Laut Anzeiger habe Schnabl wohl mehrere Millionen Euro (laut SPÖ ein „Fantasiebetrag“) in die mittlerweile pleitegegangene Bank investiert, was nun eine Überprüfung erfordere. Das Schreiben liegt auch der „Krone“ vor.

Dazu sagte Schnabl erwartungsgemäß nichts. Er stellte lediglich den Anspruch auf den Landeshauptmann (was die FPÖ bereits vor eineinhalb Monaten erledigt hatte). Es sei „hoch an der Zeit für eine Veränderung in diesem Land“, meinte er. „Es muss sich vieles verändern.“ Aktuell gebe es „steigende Lebensmittelpreise, steigende Energiekosten, explodierende Wohnungskosten“. Reformbedarf ortete der Landesvize auch im Gesundheits- und Pflegesystem sowie bei der Kinderbetreuung, beim öffentlichen Verkehr und beim Thema Umwelt.

„Keine Angst vor gutem Miteinander“
Die ÖVP spreche sich gegen „Buntheit im tiefschwarzen Bundesland“ aus und versuche, „Angst vor Veränderung“ zu schüren. Er selbst habe jedoch „keine Angst“ vor einem „guten Miteinander in diesem Land“, vor „gemeinsamen Zielen“ und davor, Ideen anderer Parteien anzuhören und zu verwerten.

SPÖ stagniert, Plus für FPÖ
Niederösterreich wählt am 29. Jänner einen neuen Landtag. Die letzte dazu veröffentlichte Umfrage sagte der Volkspartei 42 Prozent der Stimmen voraus. Das ist zwar ein Prozentpunkt mehr als Anfang Dezember, dennoch würde die ÖVP die absolute Mehrheit einbüßen. Die SPÖ stagniert bei 24 Prozent. Ein Plus gab es für FPÖ, Grüne und NEOS.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele