Schwerer Abschied

Ältestes Gasthaus in Krems sucht Nachfolger

Die leidenschaftlichen Gastronomen Angela und Erich Datler

(Bild: Molnar Attila)

Seit 1999 führen die Datlers das Lokal „Zum goldenen Hirschen“ im Herzen von Krems. 2023 heißt es nun endgültig Abschied nehmen.

„Es ist ein sehr schwerer Abschied“, betonen Erich und Angela Datler. Seit über 20 Jahren betreibt das Ehepaar das Gasthaus „Zum goldenen Hirschen“ am idyllischen Dreifaltigkeitsplatz mitten in der Kremser Innenstadt. Am 24. Dezember feierte Erich Datler seinen Geburtstag. „Mit 67 Jahren ist es Zeit zu gehen“, so der Vollblutgastronom.

Schon vor zwei Jahren hätte er sich in die wohlverdiente Alterspension verabschieden können – doch die Liebe zum Gasthaus war größer. Und auch die Lockdowns in den vergangenen drei Jahren ließen ihn und seine Frau nicht aufgeben. „Wer am Boden liegt, kann auch wieder aufstehen!“, so Datler. Corona habe ihnen nicht geschadet. Sie haben weitergemacht – ohne Ausreden oder Jammern. „Das ist auch unseren tüchtigen, verlässlichen und langjährigen Mitarbeitern zu verdanken, mit denen wir auch schwierige Zeiten meisterten“, so Datler.

Ältestes Gasthaus in Krems
1556 wurde das Stadtgasthaus erstmals urkundlich erwähnt. Somit ist es das älteste Gasthaus der Stadt Krems. Seit 1999 führen es die Datlers. Eines der wenigen Lokale, in dem es noch traditionelle österreichische Küche gibt. Doch nicht nur bei den Stammkunden ist das Gasthaus äußerst beliebt, auch Touristen kehren jährlich ein und genießen ein paar Sonnenstunden mit Blick auf die Dreifaltigkeitssäule im Gastgarten. 90 Plätze bieten die Räumlichkeiten.

Wirtshausküche soll auch nach Übernahme bleiben
Dieser fällt den beiden Gastronomen sichtlich schwer, „aber ein Ende muss irgendwann sein.“ Und so soll es 2023 zu einer Betriebsübernahme kommen. Für Gespräche mit ernstzunehmenden Interessenten sind die beiden offen. Die traditionelle österreichische Wirtshausküche soll allerdings bestehen bleiben.