In dutzenden Fällen verursachten acht Angeklagte absichtlich Autounfälle in Österreich. In abgelegenen Straßen und Parkplätzen kam es zu Park- und Blechschäden. Die identen Unfallskizzen und Bankverbindungen überführten sie schließlich nach acht Jahren und hunderttausenden Euro, die die Versicherungen zahlten.
Eine volle Anklagebank im Wiener Landesgericht: Acht Männer und Frauen müssen Platz nehmen. Seit 2016 betrogen sie verschiedenste Versicherungen um Hunderttausende Euro - mit immer derselben Masche. Man traf sich in einer abgelegenen Straße und verursachte absichtlich einen Autounfall. Dabei blieb es zwar bei kleinen Blechschäden, zahlen musste die Versicherung trotzdem.
Versicherungen wollen Geld zurück
In 27 Fällen war dieser Betrug erfolgreich. In zehn weiteren blieb es beim Versuch. Dennoch verlangen die Privatbeteiligtenvertreter der Versicherungen nun im Zuge des Prozesses horrende Summen: Nicht nur das ausgezahlte Geld wird gefordert, auch mit Verarbeitungsgebühren und Aufwandsstunden schließen sie sich an.
Wie die Bande bei dem Vorgehen ihre Gewinne machte? „Man hat die Autos dann sehr günstig in Serbien reparieren lassen“, erklärt der Verteidiger des erstangeklagten 30-Jährigen - er soll zusammen mit seinem Vater die treibende Kraft hinter dem „Versicherungsbetrug im großen Stil“ gewesen sein.
Geständig aber schweigsam
Sein Anwalt Philipp Wolm: „Ein Haupttäter ohne Motor funktioniert nicht. Ich würde hier keine Abstufungen machen“, spricht er sich für seinen Mandanten aus. Wie seine Mitangeklagten, zwei davon werden von Anwalt Alexander Philipp verteidigt, ist der 58-Jährige geständig. Vor der Richterin möchten aber alle acht nicht aussagen.
Die Urteile fallen dementsprechend schnell: 36 Monate teilbedingt - davon zehn in Haft - für Vater und Sohn. Zweimal Diversion mit 80 Sozialstunden und acht bis 15 Monate bedingt für die restlichen Täter.
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