Vorgänger im Überblick

Marokko im Halbfinale? So ging es den Afrikanern

WM 2022
09.12.2022 14:21

Als viertes Team aus Afrika steht Marokko in einem Fußball-WM-Viertelfinale und trifft dort am Samstag (16.00 Uhr/live sportkrone.at) auf Portugal. Die drei Vorgänger der Marokkaner, Kamerun (1990), Senegal (2002) und Ghana (2010), verpassten den Einzug unter die letzten vier alle knapp.

Millas Show und Linekers Elfer/Kamerun - England 2:3 n.V.: Kamerun kommt 1990 als erstes afrikanisches Team ins Viertelfinale. Die „Unbezähmbaren Löwen“ gewinnen das Eröffnungsspiel gegen Argentinien. Danach spielt der 38-jährige „Joker“ Roger Milla die Hauptrolle. Er erzielt vier Turniertore, zwei davon in der Verlängerung des Achtelfinales gegen Kolumbien (2:1). In Neapel träumt Kamerun gegen England lange Zeit von der Fortsetzung des überraschenden Laufs unter seinem sowjetischen Coach Waleri Nepomnjaschtschi. Milla holt einen Penalty heraus und macht den entscheidenden Pass in der 65. Minute zum 2:1 von Eugène Ekéké. Gary Lineker provoziert spät einen viel diskutierten, nicht unumstrittenen Elfmeter, den er selber verwandelt. In der 105. Minute ist es nochmals der englische Stürmer, der mittels Penalty den Siegtreffer erzielt.

Die Ex-Hoppers und das abrupte Ende/Senegal - Türkei 0:1 n.V.: Bei seiner ersten WM-Teilnahme wird Senegal angeführt von El Hadji Diouf zum Publikumsliebling. Die unbeschwert auftretende Truppe von Trainer Bruno Metsu schlägt zum Auftakt Titelverteidiger Frankreich, hält dann die Dänen (1:1) und Uruguayer (3:3) in Schach. Nach dem Achtelfinal-Sieg gegen Schweden, bedeutet die Türkei Endstation. Sie erzielt in der 94. Minute durch Ilhan Mansiz das Golden Goal.

Der Teufel und das Elferpech/Ghana - Uruguay 1:1; 2:4 i.P.: Kamerun und Senegal kamen dem Halbfinale schon sehr nahe, aber Ghana scheiterte bei der ersten WM in Afrika 2010 noch etwas brutaler. In Johannesburg, im Stadion wo einige Tage später das Finale über die Bühne geht, haben die „Black Stars“ in der Nachspielzeit der Verlängerung die große Möglichkeit zum 2:1-Siegtreffer. Asamoah Gyan, mit drei Toren in den Top 10 der besten Torschützen dieser WM in Südafrika, scheitert vom Elfmeterpunkt. Das Penaltyschießen danach geht an die Südamerikaner.

Die Wut der ghanaischen Fans richtete sich in erster Linie an den in Westafrika als „Teufel“ betitelten Luis Suarez. Der damals noch junge Stürmer verhinderte mit einem Handspiel auf der Torlinie das 2:1. Die Aktion wurde zwar mit Elfer und Roter Karte bestraft, ist aber heute noch ghanaischer Diskussionsstoff. Die Revanche für 2010 gelang in diesem Jahr nicht: Im letzten Gruppenspiel führte der 2:0-Sieg von Uruguay gegen Ghana zum Out beider Teams.

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(Bild: KMM)



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