Der für Dienstag anberaumte Prozess gegen ein Paar (27, 25), das seinem Sohn im Säuglingsalter mehrere Knochenbrüche zugefügt haben soll, musste leider im Landesgsgericht Linz kurzfristig abgesagt werden. Laut dem Richter war es offenbar nicht möglich, einen Englisch-Dolmetscher zu finden.
Staatsanwalt und Verteidiger, die Schöffen und das wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung am eigenen Sohn angeklagte Elternpaar warteten Dienstagfrüh im Landesgericht Linz auf den Verhandlungsbeginn. Nach etwa 30 Minuten erschien Richter Gerhard Nathschläger und verkündete, dass die Verhandlung leider auf den 17. Jänner 2023 verschoben werde müsse. „Wir haben erhebliche Probleme mit der Ladung eines Dolmetschers für die englische Sprache“, so die Begründung. Der vorgesehene sei verhindert, ein anderer nicht aufzutreiben.
Wir können als Ersatz für kurzfristig ausgefallene Gerichts-Dolmetscher doch auch nicht einfach irgendwen nehmen, der Englisch kann. Dass aber Verhandlungen abgesagt werden, kommt extrem selten vor.
Amalia Berger-Lehner, Vizepräsidentin des Landesgerichts Linz
Nur ein zertifizierter Englisch-Dolmetscher
„Wir haben im Landesgericht Linz nur einen gerichtlich zertifizierten Dolmetscher für Englisch“, erklärt Gerichts-Vizepräsidentin Amalia Berger-Lehner. Falls dieser bei einer Verhandlung nicht einsetzbar sei, stünden noch drei nicht durch Gericht und Dolmetscherverband zertifizierte Englisch-Dolmetscher zur Verfügung. Haben aber auch die keine Zeit sei man gezwungen, Verhandlungen zu verschieben. Die Gründe für die geringe Zahl an zertifizierten Dolmetschern: die äußerst schwierige Prüfung sowie das nicht gerade üppige Honorar.
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