Biomüll aus Vorarlberg wird schon bald in Amtzell im Kreis Ravensburg verwertet. Der Ravensburger Bioabfall wird seit einigen Jahren nach Lustenau geliefert. Dieses absurde Abfall-Ringelspiel würde die Ravensburger Politik gerne beseitigen. Das Amtzeller Werk für Biogas signalisiert Gesprächsbereitschaft.
„Grundsätzlich sind wir verhandlungsbereit, allerdings muss der rechtliche Rahmen eingehalten werden“, sagt Hans-Peter Schmid von Schmid-Wertstoffe und Gesellschafter des AWB Amtzeller Werk für Biogas im Kreis Ravensburg. Die AWB ist jener Recycler, der ab 2024 den Vorarlberger Biomüll verwerten soll (die „Krone" berichtete).
Grundsätzlich sind wir verhandlungsbereit, allerdings muss der rechtliche Rahmen eingehalten werden.
Hans-Peter Scmid, Gesellschafter der AWB
Gleichzeitig wird aber der Bioabfall aus dem Kreis Ravensburg bereits seit einigen Jahren zur Firma Loacker nach Lustenau gefahren. Ein Ringelspiel über die Grenzen mit viel unnötiger Fahrerei, das viele nicht verstehen können. Der Ravensburger Kreistag hat deshalb eine pragmatische Lösung angeregt.
Lösung müsste abseits der Vergabe-Verträge sein
Die 10.000 Tonnen Bioabfall aus Ravensburg sollten auf das Konto Vorarlbergs zur AWB gebracht werden können, die gleiche Menge aus Vorarlberg zu Loacker. In diesem Fall müssten nur mehr 8000 Tonnen Vorarlberger Müll ins Ausland transportiert werden.
Dies geht allerdings nur, wenn die beiden Auftragnehmer einen Deal unabhängig von den Vergabeverträgen schließen. Die AWB ist grundsätzlich bereit, darüber zu reden, bei Loacker will man sich nach wie vor nicht dazu äußern.
Qualität könnte Problem sein
Ein Problem könnte allerdings noch die unterschiedliche Qualität der Abfälle sein. Während in Vorarlberg der Biomüll auch in - wenn auch kompostierbaren - Plastiksäcken gesammelt und weggeworfen werden darf, gibt es im Kreis Ravensburg nur eine Tonnensammlung. Der Bioabfall dürfte damit reiner sein. Der Ravensburger Kreiskämmerer will aber auf jeden Fall im Jänner das Gespräch suchen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.