Trauer um Karl Merkatz

Der echte Wiener, der zum Salzburger wurde

Salzburg
05.12.2022 06:00

Am Sonntag ist Karl Merkatz in seinem Haus in Irrsdorf in Salzburg für immer eingeschlafen. Mehr als 40 Jahre war der gebürtige Niederösterreicher und „echte Wiener“ im Flachgau daheim.

Sein Hof in Quengert war sein Rückzugsort. Zeit seines Lebens bezeichnete Karl Merkatz den Hof in Irrsdorf in der Gemeinde Straßwalchen so. Der Schauspiellegende und Frau Martha kam das bäuerliche Anwesen in den 1970er-Jahren unter. In der Quengert ist er gestern, Sonntag, im Alter von 92 Jahren verstorben.

Statt Australien wurde es Irrsdorf
Der nördlichste Zipfel des Flachgaus, fast schon in Oberösterreich, wurde zur Heimat von Karl Merkatz. Eigentlich wollte das junge Paar Merkatz auswandern. Australien war angeblich schon konkret, stattdessen landeten Karl und Martha Merkatz in Irrsdorf in der Quengert.

Als gelernter Tischler hat Merkatz das Meiste selbst renoviert
Sie überlegten nicht lange. Auch wenn am Haus und rundherum viel zu tun war. Merkatz, als gelernter Tischler, renovierte das Meiste selbst. Nach dem Ende seines Gastspiels bei den Münchner Kammerspielen 1976 landete er schließlich ganz im Flachgau.

Die Töchter Josefine und Brigitta verbrachten die Kindheit und Jugend im Elternhaus, flogen dann in die Welt. Die Familie kaufte die Nachbarhäuser dazu, die Töchter kehrten wieder heim. Sie leben noch heute dort, nun mit den eigenen Familien.

Mit Fahrrad nach Salzburg, Unterschlupf bei Mönchen
Nach Salzburg kam Karl Merkatz aber schon in den 1950er Jahren – mit dem Fahrrad. Er radelte von München schnurstracks zum Mozarteum. Dort studierte er vier Semester. Er schloss erfolgreich ab und war nun Schauspieler. Während seiner Zeit an der Kunst-Uni wohnte er am Kapuzinerberg bei den dortigen Kapuziner-Mönchen. 1955 zog Merkatz weiter, ergatterte aber 1958 wieder ein fixes Engagement am Salzburger Landestheater.

Über die Jahrzehnte wurde er in ganz Österreich zur Legende. 2001 erhielt er vom damaligen Landeshauptmann Franz Schausberger das Ehrenzeichen des Landes Salzburg. Mehr als 20 Jahre später kondolierte Landeshauptmann Wilfried Haslauer zum Tod des „Mundl“, der zum Salzburger wurde.

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