Nach „Schock“ nun Chef

Turi: „Ohne meine Familie wäre das nicht möglich“

Fußball National
16.11.2022 05:45

Zweifellos ist er einer der großen Gewinner der Herbstsaison: Mit viel Reife und Kämpferherz avancierte der erst 21-jährige Julian Turi zum Abwehrchef der SV Ried. „Ohne meine Familie wäre das Ganze nicht möglich“, bleibt der sympathische Vollblut-Profi im Gespräch mit krone.at bescheiden.

Das Kicken hat der 1,87-Meter-Hüne beim 1. SV Wiener Neudorf gelernt. Von dort aus ging es ins benachbarte Mödling, genauer gesagt zur Admira in die Südstadt, wo er die Akademie durchlief. „Es war von klein auf mein Ziel, Profifußballer zu werden. Das war der einzige Weg. Einen Plan B gab es nicht, auch wenn es nicht wirklich intelligent ist“, schmunzelt Turi. Im Sommer 2021 kehrte er den Niederösterreichern den Rücken, wechselte zu Bundesligist SV Ried. „Ich habe bei der Admira keine Zukunft mehr gesehen“, schildert er. „Ich musste weiterziehen und habe nach den ersten Gesprächen mit Ried auch nicht lange überlegt.“

Steyr-Leihe kein Rückschritt
Doch statt in der Bundesliga aufzulaufen, war vorerst die Regionalliga Mitte seine Fußballbühne. Nach einem halben Jahr bei der zweiten Mannschaft von Ried und ohne Bundesliga-Einsatz im Innviertel kam es zur Leihe zu Zweitligist Vorwärts Steyr. Ein Rückschritt? Im Gegenteil! „Ohne diesen Schritt würde es nicht so laufen, wie es jetzt läuft“, so Turi, der in Steyr sofort einschlug und das Kommando in der Abwehr übernahm.

Erfahrener und noch bissiger kehrte der Innenverteidiger nach Ried zurück. Doch ausgerechnet, als Turi dabei war, sich in der Startformation festzuspielen, kugelte er sich Anfang Juli im dritten Testspiel die Schulter aus. „Das war ein großer Schock für mich und meine Eltern. Man wirft alles in eine Waagschale, ich hatte große Ziele. So kurz vor der Saison, das war schon sehr bitter“. Ein herber Rückschlag. Aufgeben? Fehlanzeige! „Jeder Fußballer muss durch Verletzungen durch. Es ist wichtig, dass man dran bleibt.“

„Mich hört man 90 Minuten auf dem Platz“
Ein halbes Jahr später zählt der Mödlinger zu den großen Gewinnern der Bundesliga-Herbstsaison. Trotz seines jungen Alters übernahm er die Rolle des Rieder Abwehrchefs „Für mich steht harte Arbeit über allem. Es ist wichtig, dass du nicht nur auf dem Platz Disziplin zeigst. Ich bin ein robuster und großer Innenverteidiger - und man hört mich 90 Minuten auf dem Platz. Man darf sich nicht zu schade sein, das Ganze in die Hand zu nehmen.“ Auf das Vertrauen von Trainer Christian Heinle kann er sich verlassen. „Ein sehr wichtiger Trainer für mich“, schwärmt Turi. „Er redet sehr viel mit mir und will, dass ich die Mannschaft führe.“

Cristiano Ronaldo und Nemanja Vidic
Enorm wichtig ist auch seine Familie. „Mein Vater und meine Mutter sind bei jedem Spiel dabei. Meine ganze Familie unterstützt mich. Ohne sie wäre das Ganze nicht möglich“. Nicht nur seine Entwicklung, auch der Marktwert von Turi, der bereits auch Nachwuchsteamspiele auf dem Buckel hat, ist im vergangenen Jahr explodiert und liegt inzwischen bei 300.000 Euro. Sein Vorbild? „Seit klein auf war es Cristiano Ronaldo. Da war ich aber auch noch ein bisschen offensiver. Also auf meiner Position würde ich sagen: Nemanja Vidic. Er wollte immer Fußball spielen und mit allem, was geht, das Tor verteidigen.“ Im Sommer läuft Turis Kontrakt bei den Oberösterreichern aus. Ried hat jedoch die Vertragsverlängerungsoption auf ein weiteres Jahr - und derzeit spricht alles für eine Fortsetzung …

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(Bild: KMM)
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