11.11.2022 12:58

Schach-Chef im Talk

Analkugel-Skandal: „Den will keiner mehr anfassen“

Ein besonders skurriler Skandal überschattet derzeit die Schach-Welt. Der 19-jährige Amerikaner Hans Niemann soll bei einem Schach-Turnier mit dem fünffachen Weltmeister Magnus Carlsen mittels Analkugeln betrogen haben. Die Folgen? Schummler Niemann „will keiner mehr anfassen“, erklärt der Präsident des Österreichischen Schachverbands, Michael Stöttinger.

Die Untersuchungen in diesem Skandal dauern zwar noch an, für Stöttinger sei aber dennoch klar, dass sich der Amerikaner Hans Niemann bei der Partie beim Sinquefield Cup „irgendwie einen Vorteil verschafft“ habe. Die Theorie, dass er über Analkugeln „Morsezeichen“ bekommen habe, sei zwar auf Twitter entstanden, aber, wenn ein Weltmeister wie Magnus Carlsen als „fairer Spieler“ solche Vorwürfe erhebt, könne man meinen, dass er das nicht grundlos tut.

Folgt Analkugelskandal nun Abhörskandal?
Möglicherweise sei eine „Kommunikation abgehört“ worden, die nahelegen könnte, dass Niemann geschummelt haben könnte. Carlsen würde das allerdings nicht sagen können, da auch das Abhören von Gesprächen „nicht legal“ sei. Die Konsequenz aus dem Skandal sei, dass Hans Niemann „keiner mehr anfassen will“. Denn: wer für ein Turnier Schummler Hans Niemann bucht, „braucht Carlsen nicht mehr fragen“. Und der sei immerhin der bessere Spieler der Welt.

„Was können meine russischen Spieler für den Krieg?“
Der Präsident des österreichischen Schachverbandes erklärt, dass der Ukraine-Krieg auch die Schach-Welt beschäftigt. So dürften russische Spieler nicht unter ihrer Landesflagge antreten. „Man will Bilder vermeiden, auf denen ein siegreicher Spieler die russische Flagge schwenkt“, so Michael Stöttinger. Aber: er selbst habe zwei junge Russen in seinem Team und fragt sich: „Was können die beiden Spieler dafür?“. Beide Schach-Profis seien nun „in ihrem Lebensplan beeinträchtigt“ und dennoch einen Einberufungsbefehl bekommen. Deswegen würden sie auch in Österreich bleiben wollen.

Was Schachprofis verdienen
Den Schach-Trend, der vor allem in der Corona-Zeit ausgebrochen ist, freut Stöttinger. Allerdings: wer als Spätberufener mit dem Schach startet, hat kaum mehr Chancen, an die Weltspitze zu kommen. Wer es allerdings an die Spitze schafft, kann sich freuen: Profis können pro Partie 25.000 bis 50.000 Euro verrechnen und so „recht komfortabel leben“.

Den ganzen Talk mit dem Präsidenten des Österreichischen Schachverbands sehen Sie oben.

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