Am Mittwoch gehen die Betriebsversammlungen in die heiße Phase. Wegen der derzeit stockenden Kollektiv-Vertragsverhandlungen werden Streiks allerdings nicht mehr ausgeschlossen.
Ob in der Lidl-Filiale in der Salzburger Bahnhofstraße. Oder auch beim Maximarkt in Anif: Heute, Mittwoch, finden vorerst die letzten der insgesamt 30 Betriebsversammlungen in den Geschäften in Stadt und Land statt. Die Gewerkschafter informieren die Mitarbeiter einmal mehr über die erfolglose, zweite Kollektivvertragsrunde im Handel – 3,5 Prozent Gehaltserhöhung und Einmalzahlungen haben die Arbeitgeber angeboten.
Der Hintergrund: Schon morgen, Donnerstag, wird in Wien wieder verhandelt. Michael Hofer, Handelssekretär der Gewerkschaft GPA, blickt den Gesprächen gebannt entgegen - ursprünglich forderte die Gewerkschaft ein Gehaltsplus von zehn Prozent, basierend auf der Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate und dem Wirtschaftswachstum im Handel.
Gewerkschaft plant bereits weitere Aktionen
„Wenn es zu keiner Einigung kommt, sind für die kommende Woche die nächsten Aktionen geplant“, sagt Hofer. Dass es im Zuge der Verhandlungen auch zu Streiks kommen könnte, will er nicht mehr ausschließen. Derartig drastische Maßnahmen dürften bei so manchen Kunden wohl auf viel Verständnis stoßen.
Wenn es zu keiner Einigung kommt, sind für die kommende Woche die nächsten Aktionen geplant
Michael Hofer, Handelssekretär (Gewerkschaft GPA)
Kunden könnten Streik teils nachvollziehen
Monika Nabicht aus Zell am See findet etwa: „Ich kann es verstehen, wenn die Angestellten im Handel streiken, aufgrund der hohen Inflationsrate. Der Handel floriert und die Löhne stagnieren“, sagt die Pinzgauerin. Ähnlich sieht das Alena Bobulova. „Ich war selber einige Zeit im Handel als Verkäuferin tätig, ich denke, die Angestellten haben sich jedenfalls mehr Geld verdient“, sagt Bobulova.
Ob es tatsächlich zu einem Streik kommt, wird sich zeigen. Michael Wörthner, Lidl-Betriebsratsvorsitzender, zeigt sich vom Angebot der Arbeitgeber-Seite überrascht. „Damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin gespannt, wie es nun weitergeht“, sagt Betriebsratsvorsitzender Wörthner. Er sitzt auch im kleinen Verhandlungsteam. „Es müssen sich die Arbeitgeber noch ordentlich bewegen, damit es zu einer Einigung kommt“, berichtet der Verhandler.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).