Auch bei uns in Kärnten gibt es beeindruckende „Lost Places“ - zum Beispiel das ehemalige Glasbläserdorf Tscherniheim. Man muss nur mit offenen Augen durch unser Land gehen.
Ob die alten Schrottürme in Klagenfurt, Federaun oder Arnoldstein, das alte und verlassene Hotel Wörthersee, ein Hallenbad, das nicht mehr genutzt wird, oder das Glasbläserdorf Tscherniheim: Alle diese zum Teil längst vergessenen Plätze in Kärnten ziehen immer wieder Schaulustige an. Und das, obwohl das Erkunden von „Lost Places“ meist in einem rechtlichen Graubereich stattfindet, denn das Betreten von Privatgrundstücken ist eigentlich verboten.
„Der Eigentümer des Grundstückes kann bei unbefugtem Betreten Zivilrechtsklage einreichen“, erklärt Kärntens Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg. Hinter vorgehaltener Hand wird aber immer wieder gerne das allbekannte Sprichwort geflüstert: „Wo kein Kläger, da kein Richter.“
Ein ehemaliges Glasbläserdorf
Um mich von solchen rechtlichen Graubereichen fernzuhalten, wählte ich das seit 1879 verlassene Glasbläserdorf Tscherniheim für mein Abenteuer aus. Auf etwa 1160 Meter Seehöhe sind von dem alten Dorf nur noch Ruinen einiger Brennöfen, in denen Glas hergestellt wurde, und die Kirche übrig geblieben.
Man hört nur das Rauschen des Tschernibaches
Etwa 40 Minuten hatte ich dem öffentlichen Erlebniswanderweg „Dem Waldglas auf der Spur - Tscherniheim“ folgen müssen, bis ich dann zwischen Weißensee und Stockenboier Graben am Ziel war. Und nur selten kommt hier jemand vorbei - ein „Lost Place“ eben. Man hört lediglich das Rauschen des Tschernibaches. Wer geduldig ist und genau schaut, kann in dem Bach noch zerbrochene Glas- und Porzellanscherben finden.
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