Keine guten Nachrichten zum Weltspartag: Laut Finanzexperten der Wirtschaftskammer Tirol ist der reale Wertverlust am Sparbuch aufgrund der hohen Inflation so hoch wie seit 50 Jahren nicht. Eine Trendwende sei nicht in Sicht.
Bereits seit 2011 verlieren Sparer durch sinkende Zinsen Geld bei festverzinsten Spareinlagen. Doch 2022 wird zum „Annus Horribilis“, heißt es bei der Fachgruppe der Finanzdienstleister in der Tiroler Wirtschaftskammer. Angesichts der rasant gestiegenen Inflation zeichne sich trotz steigender Zinsen das schlimmste Jahr seit 50 Jahren ab. Schuld daran sei die zuletzt massiv aus den Fugen geratene Inflation.
Die Österreicher sparen viel, aber nicht richtig
Die Rechnung ist einfach: Je höher die Inflationsrate, umso geringer ist der reale Zinsertrag am Sparbuch. „Die Österreicher sparen nach wie vor viel“, so Michael Posselt, Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer, „aber leider nicht in der richtigen Form.“ Posselt sieht eine Veranlagung an der Börse als Ausweg aus dem Zinsdilemma. Dort seien gerade auf lange Sicht betrachtet die Chancen auf Gewinne hoch, meint er.
„Die Kapitalmarktstruktur in Österreich ist unterentwickelt. Das muss sich ändern, sonst bleibt am Ende für die Sparer nicht viel übrig“, rät Posselt, sich jetzt über alternative Anlageformen zum Sparbuch zu informieren. Der Fachmann rät Neueinsteigern zu Fondssparplänen mit Risikostreuung.
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