Bei der Gemeinderatswahl im niederösterreichischen Krems erreichte die ÖVP das schlechteste Ergebnis der Stadtparteigeschichte. Unter den verbliebenen Wählern herrscht jetzt auch noch Wirbel um einen Polit-Auftritt, der sich mit den jüngsten Wahlkampf-Parolen eigentlich gar nicht vereinbaren lässt.
Vor nicht einmal zwei Monaten wurde in Krems an der Donau ein neuer Gemeinderat gewählt. Seit nicht einmal einem Monat hat sich das Gremium, bekanntlich wieder mit SPÖ-Bürgermeister Reinhard Resch an der Spitze, auch konstituiert. Nicht mehr Teil davon ist ÖVP-Bundesrätin Doris Berger-Grabner.
Auf Mandat verzichtet
Trotz Listenplatz zwei und zur großen Überraschung der Stadtpartei und ihrer Wähler verzichtete sie – wie berichtet – nach der Wahl auf ihr Gemeinderatsmandat. „Aufgrund meiner vielen Funktionen kann ich nicht in jedem Gremium mitreden“, erklärte sie dazu. Die zweifache Mutter ist Landeschefin der ÖVP-Frauen, Bundesrätin und FH-Professorin. Hinter den Polit-Kulissen sorgte diese Entscheidung damals für Unmut im schwarzen Lager.
„Betonieren statt Bewahren“?
Jetzt sorgt jedenfalls der jüngste Auftritt von Berger-Grabner in der Donaumetropole für Kritik. Beim Spatenstich für das Wohnbauprojekt „Danube Hills“, bei dem ökologisch wertvolle Grünfläche einem Beton-Bau mit insgesamt 112 Wohnungen für Studenten weicht, stand die Bundesrätin plötzlich neben den Bauherren in der ersten Reihe. Noch vor zwei Monaten warb sie im Kremser Wahlkampf mit ihrer ÖVP allerdings für „Mehr Grün statt Grau“ und „Bewahren statt Betonieren“.
Berger-Grabner als Vertretung vor Ort
„Jetzt sieht man leider, wie ernst diese Slogans im Wahlkampf wirklich gemeint waren“, üben einige Bürger Kritik. Die ÖVP-Gemeinderäte machten jedenfalls einen Bogen um den Termin. Auch Berger-Grabner sei aber nur in Vertretung dort gewesen. „Ich habe Landtagspräsident Karl Moser vertreten, der sehr kurzfristig absagen musste“, erklärt sie. Auch Moser ist aber bei der ÖVP.
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