Lehrlingsmesse zu Ende

Aussteller-Bilanz: „Richtig coole Jugendliche“

Sina Arendt und Maria Leitner vom Alpenresort Schwarz.

(Bild: Johanna Birbaumer)

4200 Interessierte vor Ort, 6400 im Netz - die Besucherbilanz nach drei Tagen Lehrlingsmesse kann sich sehen lassen. Und was sagen die Aussteller? Wir haben uns unter den Standbetreibern in der Olympiaworld umgehört.

Die 1. Hybride Lehrlingsmesse ist geschlagen - zumindest in der Live-Version in der Olympiaworld. 4200 Besucher haben die Standbetreiber an den drei Messetagen ordentlich auf Trab gehalten. Nun ziehen sie Bilanz. „Es waren viele interessierte Leute da“, blickt Alexander Reiner, Lehrling bei Binderholz, zurück. Nicht ausgeschlossen also, dass ein paar neue Lehrlinge „hängen bleiben“.

Maximilian Petz (li.) und Alexander Reiner von Binderholz mit der „Kettensäge zum Strampeln“.

(Bild: Johanna Birbaumer)

„Natürlich muss der Standort zusammenpassen“, weiß Maximilian Petz, der bei dem Unterländer Unternehmen die Lehre zum Industriekaufmann absolviert hat. Jugendliche aus dem Oberland hätten schließlich einen langen Anfahrtsweg. „Aber es waren schon ein paar aus der Umgebung dabei.“ Viele hätten intensiv Fragen gestellt. Der eine oder andere Schnuppertag dürfte also zustande kommen.

Am Montag war interessant, dass gegen Abend auch mehr Eltern mit den Interessenten vorbeigekommen sind.

Michael Enders, Ausbildungsleiter Adler Werk Lackfabrik

Gezielte Informationssuche am ersten Tag
Bei Adler rechnet Ausbildungsleiter Michael Enders damit, dass sich nach der Messe „eine Handvoll Leute melden“. Ein normaler Output für das Unternehmen, „weil unsere Lehrberufe ein bisschen ausgesucht sind.“ Die Messetage liefen sehr unterschiedlich: „Am Montag war interessant, dass gegen Abend auch mehr Eltern mit den Interessenten vorbeigekommen sind. Am Dienstag und Mittwoch war sehr viel los mit den Schulklassen.“ Gezielter hätten sich die Schüler am Montag informiert. Enders sieht in der Messe Potenzial: „Wenn man daran arbeitet, kann etwas sehr Sinnvolles draus werden.“

Christina Eiter und Michael Enders von der Adler Werk Lackfabrik präsentierten vier verschiedene Lehrberufe.

(Bild: Johanna Birbaumer)

Gespräche als Chance für die Gastronomie
Als tolle Möglichkeit sieht die Lehrlingsmesse auch Sina Arendt von Alpenresort Schwarz. „Wir merken, dass es auf dem normalen Weg nicht mehr so einfach geht. Man muss sich präsentieren und zeigen, dass es uns gibt.“ Das sei gerade für Gastronomie- und Hotelleriebetriebe wichtig, die oft gegen sehr negative Vorurteile kämpfen würden. „Es wird gerade von den Jüngeren erzählt, sie dürften von den Eltern aus keine Ausbildung in der Gastronomie machen“, bedauert Arendt.

Es war relativ erfolgreich. Wir haben richtig coole Jugendliche kennengelernt, die bei uns reinpassen könnten.

Sina Arendt

Vielen Klischees habe man auf der Lehrlingsmesse aber gut entgegenwirken können: „Es war relativ erfolgreich. Wir haben richtig coole Jugendliche kennengelernt, die bei uns reinpassen könnten“, freut sich Arendt. Überrascht war sie darüber, dass sich viele für den Beruf Koch interessiert hätten. Man müsse den Jugendlichen zeigen, welche Möglichkeiten es gebe. Auch das Gespräch „von Jung zu Jung“ sei wertvoll. „Fazit: Wir machen’s auf jeden Fall wieder!“