Fans echauffiert

Statt Fußball-Festen mehr Milliarden für Reiche

Fußball International
14.10.2022 08:37

 Einige Klubs wollen weiterhin die Super League durchpeitschen - dabei sind gerade die „Kleinen“ das Salz in der Suppe. Die Fans gehen auf Barrikaden ...

Ganz Fußball-Österreich fieberte Dienstag mit Salzburg mit, drückte den „Bullen“ die Daumen - mit Erfolg, unser Meister ist nach dem 1:1 weiter ungeschlagen. Nicht nur in Israel jubelte und staunte man über das 2:0 von Maccabi Haifa gegen Juventus Turin.

(Bild: AP/Ariel Schalit)
Juve verlor in Haifa - soll nach dem Willen von Perez und Agnelli nicht mehr vorkommen. (Bild: AFP or licensors)
Juve verlor in Haifa - soll nach dem Willen von Perez und Agnelli nicht mehr vorkommen.

Und seit Mittwoch gibt es das „Wunder“ Brügge, Belgiens Meister gelang mit dem 0:0 bei Atlético Madrid frühzeitig der Aufstieg. Spiele, die das Salz in der Champions-League-Suppe sind, Spiele, die man nicht so schnell vergisst.

Jubel bei Brügge - Belgien ist im Freudentaumel. (Bild: EPA/ALVARADO)
Jubel bei Brügge - Belgien ist im Freudentaumel.

Zugleich aber auch Spiele, die einige Herren dem Fußball-Fan wegnehmen wollen. Die Verfechter der Super League kämpfen weiter um ihren Milliarden-Bewerb, weiter darum, dass sich Europas Elite den großen Geldkuchen aufteilt, weiter darum, die Champions League „auszuradieren“. Vor allem Florentino Perez, Präsident von Real Madrid, und Juve-Boss Andrea Agnelli halten an den Plänen fest, wollen sogar bis zum Obersten Europäischen Gerichtshof gehen.

Zitat Icon

„Die Aufstockung der Champions League bringt mit sich, dass es viele Spiele zwischen irrelevanten Mannschaften gibt. Der Fußball verliert den globalen Unterhaltungskampf gegen amerikanische Sportarten““

Real-Präsident Florentino PEREZ

Das vieles von dem, was die Herren sagen, nicht stimmt, interessiert sie nicht. Sie sehen nur Millionen, Millionen, Millionen:

  •  „Die Aufstockung der Champions League bringt mit sich, dass es viele Spiele zwischen irrelevanten Mannschaften gibt“, sagt Perez zum Beispiel. Die obigen Beispiele sind wohl die besten Gegenargumente.
  •  „Real Madrid gewann letzte Saison seine 14. Trophäe im Meistercup, ist Europameister“ - dank Bewerben der UEFA, da beruft sich Perez gerne auf diese.
  •  „Der Fußball verliert den globalen Unterhaltungskampf gegen amerikanische Sportarten“ - weil es beim Fußball nicht nur um Geld gehen darf, dieser Sport auch wegen seiner Vielfalt so traditionsreich, in allen Ländern Europas beliebt ist.
  •  „Wir brauchen eine professionelle, moderne und transparente Unternehmensführung“ - dafür wurde die Super League ganz schön geheim im „stillen Kämmerlein“ geplant.
Florentino Perez (Bild: EPA/ALVARADO)
Florentino Perez
Andrea Agnelli (Bild: AFP or licensors)
Andrea Agnelli

Dass die Fußball-Fans europaweit auf die Barrikaden gingen, sich viele Trainer und Spieler klar und deutlich gegen das neue „Spielzeug“ einiger Klubbesitzer aussprachen, stört Perez, Agnelli und Co. überhaupt nicht, sie wollen ihr Ding durchpeitschen.

Einige Klubs, vor allem in England, machten bereits einen Rückzieher, noch ist die Gefahr aber nicht gebannt, noch ist nicht ganz sicher, dass es Salzburger Erfolge, Sensationen à la Haifa oder Brüssel weiterhin geben wird.

Schade nur, dass man den Fußball-Fans solche Spiele wegnehmen will …

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(Bild: KMM)



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