„Luftabwehrsysteme“

Selenskyj bittet EU um weitere Waffen und Munition

Ausland
07.10.2022 17:08

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die EU-Staaten um weitere Waffen und Munition für den Kampf gegen die russischen Invasoren gebeten. Besonders wichtig seien Luftabwehrsysteme, um Angriffe auf die Energie-Infrastruktur abzuwehren, sagte Selenskyj am Freitag in einer per Video übertragenen Rede auf dem informellen EU-Gipfel in Prag. Der Text wurde von seinem Büro im Internet veröffentlicht.

„Wir brauchen genug Luftabwehrsysteme, um zu verhindern, dass Russland die Menschen im Winter ohne Wärme und Strom lässt“, betonte Selenskyj. Der Präsident begründete seine Forderung mit den Anschlägen auf die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee, die zu mehreren Lecks in den Röhren geführt hatten. „Nie zuvor war unser Kontinent einer solchen Bedrohung ausgesetzt - der Bedrohung durch die Zerstörung von Unterwasserpipelines, Kabeln und Tunneln“, sagte er. „Aber so etwas können Sie jetzt von Russland erwarten.“ Die Regierung in Moskau bestreitet, für die Anschläge verantwortlich zu sein.

„Stehen am Rande einer nuklearen Katastrophe“
Erneut forderte Selenskyj auch einen Abzug der russischen Truppen vom besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja. „Wir alle stehen aufgrund der Eroberung des Kernkraftwerks Saporischschja durch russische Truppen am Rande einer nuklearen Katastrophe“, sagte er. Außerdem drängte der Präsident auf schnelle Wiederaufbauhilfen. Er hoffe auf eine „substanzielle Diskussion“ darüber auf einer für den 25. Oktober in Berlin geplanten Wiederaufbaukonferenz, zu der der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eingeladen hat.

Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs, darunter Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), sind am Freitag in Prag zu einem informellen Gipfel zusammengekommen, um Maßnahmen gegen die hohen Energiepreise zu diskutieren. Strittig ist weiterhin, wo der Preis geregelt werden soll. 15 EU-Staaten hatten zuletzt gefordert, den Gaspreis sowohl am europäischen Großhandel zu deckeln als auch den Preis für Importe. Nehammer warnte vor einem „Embargo gegen russisches Gas durch die Hintertür“.

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