Umstrittene „Taferl“

Heftige Kritik an Lücken bei Nazi-Code-Verbot

Oberösterreich
06.10.2022 09:00

 Autokennzeichen mit der Buchstaben-Kombi „AH“ oder „HH“ sind noch immer im Umlauf, obwohl es seit 1989 nicht möglich sein sollte. Das Mauthausenkomitee kritisiert die ausstellenden Behörden scharf.

Der „Krone“-Bericht über noch immer nicht aus dem Verkehr gezogene Autokennzeichen mit den aus der rechtsradikalen Szene bekannten Buchstaben-Kombis „AH“ (Adolf Hitler) oder „HH“ (Heil Hitler) hat auch bei Robert Eiter vom Mauthausenkomitee für Empörung gesorgt: „Es gibt einen Erlass. Dieser muss lückenlos angewendet werden. In unserem Staatsvertrag ist klar festgehalten, dass alle Spuren des Nazismus aus dem öffentlichen Leben verschwinden müssen.“

Technische Sperre seit 2015
Der von Eiter angesprochne Erlass stammt aus dem Jahr 1989, wo „AH“ oder „HH“ bereits als unzulässig erklärt wurden. 2015 wurde die Liste vom Mauthausenkomitee erweitert und dem Infrastrukturministerium zur Verfügung gestellt. Dort sorgt das Nummernschild mit der Aufschrift „AH 8“ für Verwunderung. Man verweist aber auf eine technische Sperre, die erst 2015 aktiviert wurde. Tatsächlich wurde, wie berichtet, das Kennzeichen 2009 ausgestellt

Ohne Wunsch eine verbotene Kombi erhalten
. Aus der dafür zuständigen Behörde heißt es, dass besonders lästigen Autobesitzern noch immer auch verbotene Kennzeichen ausgestellt werden. Oft werden aber auch Nummern ohne ausdrücklichen Wunsch mit Nazi-Codes gedruckt. Ein „Krone“-Leser erhielt ein Kennzeichen mit der Kombi „88 SH (Heil Hitler, Sieg Heil), dieses gab er aber ab. „Die Mitarbeiter auf der Versicherung haben gar nicht gewusst, warum ich mich eigentlich beschwere. Man hat mir bei der Versicherung mitgeteilt, dass einige Leute ziemlich scharf auf solche Kennzeichen sind. Sie warten sogar Monate darauf.“

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