Maßnahmen gefordert

Lohn- und Sozialdumping steigt stark an

Gerade in der Baubranche kommt es oft zu Lohn- und Sozialdumping durch Firmen aus dem Ausland (Symbolbild).

(Bild: Pail Sepp)

Laut der Arbeiterkammer Burgenland wird wieder vermehrt auf Kosten von Arbeitnehmern Profit gemacht. Entweder wird zuwenig bezahlt, oder nicht ordnungsgemäß angemeldet. Von der Bundesregierung werden Maßnahmen verlangt.

Lohn- und Sozialdumping passiert in verschiedenen Formen. Die Arbeiterkammer (AK) beobachtet einen deutlichen Anstieg nach Ende der Grenzkontrollen im Rahmen der Pandemie.

Lohn- und Sozialdumping ist Lohnraub an den Arbeitnehmern und auch Betrug am Staat und den Sozialversicherungen. Es ist aber auch unlauterer Wettbewerb gegenüber Firmen, die sich an Regeln halten.

Arbeiterkammer-Präsident Gerhard Michalitsch

Präsident Gerhard Michalitsch fordert daher die Bundesregierung zum Handeln auf, etwa durch abschreckende Strafen und eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Behörden. Die Erfahrung würde zeigen, dass vor allem ausländische Unternehmen für Lohn- und Sozialdumping sorgen. In der Baubranche, im Transportgewerbe, in der Gastronomie und in der Landwirtschaft kommt es am häufigsten vor.

Arbeiterkammer-Präsident Gerhard Michalitsch und Expertin Brigitte Ohr fordern Maßnahmen gegen das Lohn- und Sozialdumping

(Bild: AK/Beate Horvath)

Laut der AK-Expertin Brigitte Ohr würde das nicht nur weniger Geld für die Beschäftigten bedeuten: „Es wirkt sich auch auf den Sozialversicherungsbereich aus – ob beim Kinderbetreuungsgeld, bei einer Versehrtenrente nach einem Arbeitsunfall oder bei Pensionsansprüchen.“

Die AK lädt daher am 12. Oktober zu einem Kontrollgipfel. Neben den Sozialpartnern sind auch die EU-Arbeitsbehörde ELA, die Finanzpolizei, die ÖGK und das Land mit dabei.