Bettler festgenommen

Mesner (87) erlitt bei Überfall einen Schädelbruch

Der Tatort: der Altarraum in der Braunauer Valentinskirche. Gegen den Täter wird wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung ermittelt.

(Bild: Manfred Fesl)

Bluttat in einer Braunauer Kirche: Das Opfer - der 87-jährige Mesner - erlitt einen Schädelbruch, ein rumänischer Bettler (26) wurde verhaftet.

Sein Mitleid kam Franz H. (87), Mesner der Valentinskirche in Braunau (Oberösterreich), teuer zu stehen. Schon etwa zehnmal hatte er einem jungen rumänischen Bettler, der immer wieder in der Pfarre auftauchte, Geld gegeben. Doch als der 26-Jährige am Donnerstag gegen 19.30 Uhr in der Kirche saß und den betagten Innviertler erneut anschnorrte, reagierte dieser unwillig: „Such dir eine Arbeit. Du kriegst nichts mehr von mir!“

Daraufhin zuckte der enttäuschte Bettler aus. Er schlug den Mesner mit einem schweren Gegenstand - vermutlich einer Eisenstange - dreimal auf den Kopf. Als das Opfer um Hilfe schreien wollte, versuchte der Rumäne, ihm den Mund zuzuhalten.

Gast hörte Hilfeschreie
Franz H. sackte blutüberströmt zusammen, der Täter ergriff die Flucht. Ein Gast des gegenüberliegenden Brauhauses hörte die Hilfeschreie, fand den Verletzten und alarmierte die Polizei. Weil der Mesner den Bettler einmal fotografiert hatte, konnte er abends in einer illegalen Unterkunft verhaftet werden.

„Im Nachhinein ist man immer klüger“
Franz H. hat drei Platzwunden und einen Schädelbruch erlitten. Pfarrer Stefan Hofer (81): „Er hat einen Sprung im Schädelknochen, liegt im Spital auf der Orthopädie. Es geht ihm aber verhältnismäßig gut.“ Sein bitterer Nachsatz: „Zu uns in den Pfarrhof kommen sehr viele Bettler. Im Nachhinein ist man immer klüger. Man weiß nie, was in einem Menschen steckt.“

Der Rumäne zeigte sich nicht geständig. Die U-Haft ist beantragt.