Polizei ermittelt

Gletscherehe in Tirol: Betrug bei Volksbefragung?

Tirol
28.09.2022 11:34

Ist da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen? In St. Leonhard im Tiroler Pitztal (Bezirk Imst) hat sich am 17. Juli eine knappe Mehrheit der Bevölkerung in einer Volksbefragung gegen eine im Raum stehende „Liftehe“ zwischen den Gletscherskigebieten Pitztal und Ötztal ausgesprochen. Nun steht der Verdacht des Wahlbetrugs im Raum. Das Landeskriminalamt ermittelt.

Infolge des Ergebnisses der Volksbefragung bliesen die Pitztaler Gletscherbahnen das Projekt endgültig ab. Doch kommt jetzt - Monate später - die Wende? Das Landeskriminalamt Tirol habe Ermittlungen wegen Verdachts des Wahlbetrugs aufgenommen, bestätigte ein Polizeisprecher der APA einen Bericht der „TT“. Unterschriften sollen gefälscht bzw. Stimmkarten von anderen Personen als dem oder der jeweiligen Wahlberechtigten ausgefüllt worden sein, so der Vorwurf.

Hauchdünne Mehrheit gegen „Ehe“
353 Wahlberechtigte hatten gegen den Zusammenschluss gestimmt. Fünf Wähler weniger, 348, hatten hingegen mit „Ja“ votiert. Kurz nach der Abstimmung war die Pitztaler Gletscherbahn vom Vorhaben, das im Jahr 2016 angestoßen und dann stillgelegt wurde, zurückgetreten.

Vorhaben mit viel Gegenwind
Die „Gletscher-Ehe“ war seit Jahren mit heftigem Gegenwind konfrontiert. Eine Allianz bestehend aus WWF, Alpenverein und Naturfreunden wehrte sich vehement gegen die Fusion. Ende April war eine Petition einer Bürgerinitiative mit rund 168.000 Unterschriften an die Tiroler Landesregierung übergeben worden.

Bei einem Investitionsvolumen von 130 Millionen Euro waren drei neue Seilbahnen und 60 Hektar zusätzliche Pisten vorgesehen. Allerdings war die ursprünglich für Jänner 2020 angesetzte mündliche Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) auf Ersuchen der Projektbetreiber bereits zweimal vertagt worden. Wäre das Verfahren fortgesetzt worden, hätten die Unterlagen erneuert werden müssen.

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