Bio-Metzger angeklagt

Nach der Pleite folgt nun der Strafprozess

Salzburg
28.09.2022 16:00

Ein Franchise-Konzept mit Bio-Faktor hätte es werden sollen. Doch der Angeklagte schlitterte mit seiner Lungau Fleischerei GmbH in die Pleite. Und nahm nun am Dienstag gemeinsam mit Ex-Frau und Mama vor der Strafrichterin im Landesgericht Salzburg Platz.

Von der Lehre im Häfn zum erfolgreichen Bio-Metzger: Einst hochgelobt, landete der Angeklagte nun auf dem Boden der Tatsachen – Firmen-Pleite, Schuldenberg und Strafanklage. Sogar eine Haftstrafe droht dem einstigen Chef der Lungauer Fleischerei GmbH, der daneben eine Ski-Hütte, einen Marktstand und ein Restaurant in Salzburg betrieb. Besser bekannt ist die Bio-Metzgerei durch die Marke Lungau Gold – die gleichnamige GmbH hält 50 Prozent von der Lungauer Fleischerei GmbH.

Eine Rechnung, im Detail eine Gegenverrechnung von Werbeaufwand, unter den Gesellschaften ist besonders ins Visier der Justiz geraten: Betrügerische Krida lautet in diesem Punkt der Vorwurf. Zudem soll der Bio-Metzger die Insolvenz verschleppt haben. Hierbei heißen die Vorwürfe: fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen und Vorenthalten von Dienstgeberbeiträgen. Die 2018 gegründete Fleischerei wäre schon 2019 Pleite gewesen – erst 2020 kam es zum Konkurs mit 1,1 Millionen Euro Minus. Die Gründe dafür laut Anklage: zu hoher Personalaufwand und viel zu hoher Werbeaufwand.

Ex-Frau und Mutter als Geschäftsführerin eingesetzt

Ebenfalls mitangeklagt beim Prozess am Dienstag im Landesgericht: die Ex-Frau und die Mutter des Metzgers. Beide setzte er aufgrund seiner sechs Vorstrafen zeitweise als Geschäftsführer ein. Für eine erging ein Freispruch, für die andere eine zweimonatige Bewährungsstrafe.

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Es ist ein Familien-Drama, wo eine tragfähige Lösung her muss. Betrügerische Krida hat mein Mandant sicher nicht begangen.

Verteidiger Franz Essl beim Prozess

Der Vorwurf der betrügerischen Krida sei für den Angeklagten „nicht nachvollziehbar“. Dies soll der Steuerberater getan haben, meinte der wortgewandte Fleischer. Der auch selbst eingestand: „Ich bin kein Unternehmer.“ Das Gericht will nun alle Rechnungen überprüfen - der Prozess wurde vertagt.

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