Herbert Granditz

Der große Schmähführer ist 84-jährig verstorben

Herbert Granditz bei einem Auftritt in der „Gösser“ im Jahr 2018

(Bild: Juergen Radspieler)

Er war Kabarettist aus Leidenschaft, Buchautor, Musiker und nicht zuletzt Grazer aus Überzeugung: Herbert Granditz, „Granderl“ wie ihn seine Fans nennen, ist im Alter von 84 Jahren gestorben und mit ihm ein Stück steirische Kabarettgeschichte. Sein Sprachwitz und seine Wuchteln werden freilich in Erinnerung bleiben.

Eigentlich war der Granderl ja ein Wiener und sein ursprünglicher Berufswunsch bei der Musik angesiedelt. Doch das Leben hat anders entschieden. Aus dem Schlagzeuger wurde ein Kabarettist und aus dem Wiener der Liebe wegen im Jahr 1972 ein Grazer.

Der „Granderl“ als begnadeter Grimassenschneider

(Bild: Sepp Pail)

Aufs Maul geschaut
Wie kaum ein anderer konnte Herbert Granditz den Menschen aufs Maul schauen und das was er hörte in geschliffene Pointen verwandeln. Seine Auftritte im Landhauskeller, die sich über 25 Jahre erstrecken, waren legendär. Danach fand er in der Gösser eine Heimatbühne, bis seine Krankheit und Corona ihm einen Strich durch die Rechnung machten.

Herbert Granditz, Kabarettist aus Leidenschaft

(Bild: Juergen Radspieler)

Drei Lauser, ein Granditz
Anfänglich arbeitete er noch im Team, unter anderem als einer der „Drei Lauser“ oder mit Ernst Prassel, später avancierte er zum begnadeten Alleinunterhalter. Seine erstaunliche Fähigkeit zum Grimassenschneiden brachte die Leute ebenso zum Lachen, wie seine Sprachgewalt. Besonders die österreichischen Eigenheiten hatten es ihm diesbezüglich angetan. Dass er nebenbei noch die Zeit hatte, 14 Bücher zu schreiben und schließlich noch die Hinterglasmalerei für sich zu entdecken, lässt einen staunen.

Herbert Granditz als Kaiser

(Bild: Christian Jauschowetz)

Mit dem „Granderl“ ist einer der letzten Vertreter des klassischen Kabaretts gegangen - nicht nur sein Schmäh wird fehlen.