Start zum Aufsteirern

Hans Knauß: „Volkskultur gibt uns Geborgenheit“

Steiermark
17.09.2022 08:00

Es geht los! Das Wochenende steht ganz im Zeichen des Aufsteirerns in Graz. Nirgendwo sonst wird unsere Volkskultur so gefeiert wie hier. Woran aber liegt es, dass uns gerade die Tracht seit Jahren kollektiv in den Bann zieht? Fernseh-Star Hans Knauß gibt uns seine Einschätzung.

Internet, Globalisierung, weltweite Vernetzung - noch nie war die Welt so digitalisiert, so technisiert. Warum schafft es dann aber in Zeiten von Facebook und Instagram gerade eine Brauchtumsveranstaltung, die auf alten Werten basiert, uns derart in ihren Bann zu ziehen? Hunderttausende dazu zu bringen, sich in trachtige Schale zu werfen, die Blicke von den Handys zu nehmen und sich auf Geselligkeit zu fokussieren?

Einst war man mit Tracht „ein bunter Hund“
Wir haben Hans Knauß, der nicht zuletzt wegen seiner Erfolgssendung „Österreich vom Feinsten“ zur neuen Traditions-Galionsfigur avancierte, um seine Gedanken dazu gefragt. „Das Ganze hat so vor zehn, zwölf Jahren richtig angefangen“, resümiert die Skilegende, die man oft in der „Ledernen“ sieht. „Vor dem Aufsteirern wirkte man, vor allem in der Stadt, fast wie ein bunter Hund in der Tracht.“

Fakten

  • 11.000 Mitglieder zählen die Brauchtumsvereine.
  • Mit 314 Trachtenmodellen und noch einmal 112 für Herren verfügt die Steiermark über eine bunte Vielfalt. 
  • 19.500 Steirer sind in 390 Blasmusikkapellen aktiv.
  • 330 Museen sowie Sammlungen verzeichnet die Steiermark.
  • 1234 Flurdenkmäler wie Marterl und Kapellen zieren unser Land.
  • 200.000 Lieder umfasst die Datenbank im Volksliedarchiv.
  • 7 Säckler fertigen Lederhosen nach Maß.
  • 70 Heimatdichter sind im Bund steirischer Heimatdichter.
  • 42 Einträge finden sich im Immateriellen Kulturerbe.

„Wer fühlt sich nicht gerne geborgen?“
Gedanken hat er sich dazu gemacht - gekommen ist er auf eine ganz simple Lösung: „Denken wir doch einmal zurück, wann wir uns so richtig geborgen gefühlt haben. Vielleicht war das damals noch, daheim bei den Großeltern, wo am Sonntag das Schnitzerl auf den Tisch gekommen ist, wir uns fein angezogen haben, auf den Kirtag gegangen sind. Da haben wir uns wohlgefühlt, daheim, in Sicherheit - einfach gut. Und genau so eine Brauchtumsveranstaltung weckt einfach dieses Gefühl wieder in uns. Und wer fühlt sich nicht gerne geborgen?“

„So unbeschwert wie früher“
Zumal die jüngsten Krisen die Sehnsucht danach noch verstärkt hätten. „Wo man hinschaut, kommen schlechte Nachrichten, wir haben mit Corona heiße Jahre hinter uns und sind mit dem Krieg vor der Haustür auch noch mitten drin, auch die Zukunft scheint nicht so rosig. Und dann ist es so schön, wenn man einfach eintauchen kann in Glückseligkeit - die Leut’ kommen z’samm, ungetrübte Stunden, wo man nur feiert, tanzt, lacht, isst und es so unbeschwert ist wie früher.“

Zitat Icon

So eine Veranstaltung weckt die Erinnerung in uns, ans einfache Leben, an Geborgenheit. Sie führt uns zurück zu den Wurzeln. Das ist schön.

Hans Knauß

Eine Flucht also vor dem Alltag? „Auch wenn man es so nennt, es ist einfach eine Auszeit. Die jeder von uns braucht. Die Freuden sind für viele weniger geworden in letzter Zeit, also feiern wir die Feste!“ Und dass selbst die Jugend dieses „Ventil“ gefunden hat, „ist doch schön, die sind eh viel zuviel am Handy.“ Dann lasst uns feiern!

Das gesamte Programm für den Aufsteirern-Samstag finden Sie hier!

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