Mit Schlagring bewaffnet und Sturmhaube maskiert, zog ein 17-Jähriger von St. Pölten bis nach Linz seine blutige Spur: Schwerer Raub, Körperverletzung und Diebstahl sollen auf das Konto des Gewalttäters gehen.
Die Brutalität, die ein erst 17-jähriger Mostviertler bei seinen Taten an den Tag legte, ließ beim Prozess am Landesgericht St. Pölten niemanden kalt. Dies musste auch seine Mutter laut schluchzend hinnehmen. Angefangen von einer Schlägerei auf einem Spielplatz in St. Pölten bis hin zu einer aggressiven Home-Invasion in Linz zog der Jugendliche eine blutige Spur hinter sich her. Seine DNA sowie ein Handyvideo vom Tatort überführten den Tschetschenen. Sein Geständnis kam dann mildernd hinzu.
Die Taten gehen weit über die übliche Jugendkriminalität hinaus. Hier wurde vom Angeklagten eine besondere Brutalität an den Tag gelegt.
Richter bei der Urteilsverkündung
Die Hintergründe: Er soll bereits zu Beginn des Jahres einen Burschen mittels Faustschlägen ins Gesicht zur Herausgabe seines Handys, von Bargeld sowie der Airpods gezwungen. Als „Sicherheit“ fotografierten er und seine Komplizen dann noch den Ausweis des Bestohlenen: „Wenn du etwas sagst, stechen wir dich ab“, soll der 17-Jährige dem am ganzen Leib zitternden und verletzten Opfer gedroht haben.
„Ich wollte ein Handy“, gab er im Prozess als Motiv an. Bei der brutalen Home-Invasion soll es sich allerdings um eine Auftragstat gehandelt haben: „Uns wurden 2000 Euro dafür versprochen“, so der Angeklagte, der mit zwei Komplizen per Zug zu der Tat nach Oberösterreich angereist war. Gesehen haben sie von dem Geld bisher nichts.
Brutaler Überfall in Wohnung
Die volle Wucht ihrer Brutalität bekamen die Opfer zu spüren, als der 17-Jährige und seine Mittäter am 22. März die Wohnung in Linz stürmte. Mit einem T-Shirt als Sturmmaske drapiert und einem Schlagring bewaffnet, setzte es für das Opfer zahlreiche Schläge ins Gesicht, am Boden liegend wurde weiter mit Füßen auf ihn eingetreten. Zwischendurch wurde die Wohnung nach Bargeld, Drogen und Wertsachen durchsucht, bevor einer der drei ein Messer zückte und es dem Prügelopfer an die Kehle hielt. Auch für die zwei dazugestoßenen Freunde des Opfers hagelte es umgehende Prügel und Tritte mittels Schlagring. Außerdem soll ein Schlagstock im Spiel gewesen sein.
Zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt
Erst die lauten Schreie zwangen die Täter - mit 3300 Euro Beute - zur Flucht. Rund 40 Minuten soll das Trio in der Wohnung gewütet haben. Ein Handyvideo, das der Angeklagte am Tatort selbst anfertigte, zeugt von den gewaltvollen Szenen, die sich im Inneren der Räume abgespielt haben dürften. Selbst sein Verteidiger zeigte sich über die Gewaltbereitschaft seines jugendlichen Mandanten erschrocken. Der 17-Jährige wurde rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
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