Sorge vor Schulstart

Lehrerin warnt: „Personalmangel macht uns kaputt“

Salzburg
11.09.2022 07:00

Die Salzburger Lehrervertreterin Christine Haslauer sieht über dem neuen Schulsemester eine schwarze Wolke. Nicht das Coronavirus, sondern der akute Personalmangel bereite den Lehrkräften große Sorgen.

„Krone“: Wie geht es Salzburgs Lehrern nach den Sommerferien?
Christine Haslauer: Sie freuen sich auf den Schulstart. Ich habe mit vielen Lehrern gesprochen und alle starten erholt in den Herbst. Vor allem für die Volksschullehrer mit Schulanfängern ist der Montag besonders.

Worauf freuen sich die Lehrer im neuen Semester?
Auf die Schulveranstaltungen und Ausflüge, denn wir haben einen Schulstart wie früher. Ohne Masken und ohne Testen. Die Eltern dürfen in diesem Jahr sogar wieder mitgehen und ihre Kinder persönlich in die Klassen bringen.

Gibt es auch etwas, wovor Sie Angst haben?
Ja, es hängt eine ganz große schwarze Wolke über der Schule. Denn wir haben mit einem großen Lehrermangel zu kämpfen. Es ist dramatisch. Es sind auch viele Stellen für Klassenvorstände offen. Allein für Pflichtschulen gibt es noch rund 100 offene Stellen. Und das, obwohl die Schule bereits am Montag beginnt. Das macht mich nachdenklich und auch wütend. Denn die Zuständigen wissen seit Jahren Bescheid. Aber sie haben auch über die Sommerferien nichts dagegen getan.

Wie geht es den Lehrern mit diesem Problem?
Der akute Lehrermangel bedeutet mehr Belastung und bringt daher auch mehr Krankenstände. Immer öfters bekomme ich Anrufe, dass die Lehrer nicht mehr können und kündigen wollen. Oder teilweise auch in Langzeitkrankenstand gehen müssen.

Wie könnte dem Mangel entgegengewirkt werden?
Wir brauchen sofort Unterstützung, weil wir machen uns so die Leute kaputt. Das Land wollte Verwaltungspersonal einstellen. Die könnten uns als Lehrer entlasten, aber über die Sommerferien ist auch dahingehend nichts passiert. Zudem appellieren wir schon lange für kürzere Ausbildungszeiten. Im vergangenen Jahr konnten Studenten aushelfen und das werden sie auch wieder müssen. Aber ich bin mit dieser Notlösung nicht zufrieden. Die Zuständigen haben bei diesem Thema verschlafen. Und das verstehe ich nicht. Es muss etwas für die Lehrer passieren. Und zwar jetzt.

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