Minister in der Kritik

Wirbel über Neuorganisation bei Schulsozialarbeit

Bildungsminister Martin Polaschek zog sich mit seiner Entscheidung den Zorn der Vorarlberger Bildungssprecher zu.

(Bild: Tomschi Peter)

Bildungsminister Martin Polaschek stellte die Mittel für die Schulsozialarbeit an mittleren und höheren Schulen nach nur einem Jahr wieder ein. Bei Vorarlbergs Bildungssprechern ist der Unmut über diese Entscheidung sehr groß. 

„Vorarlberg will 2035 chancenreichster Lebensraum für Kinder sein. Wieder einmal zeigt sich, dass das nur eine leere Worthülse, ein schlechter Marketingscherz ist“, wettert NEOS-Chefin Sabine Scheffknecht. Nach zwei Jahren Pandemie sei psychologische Unterstützung an Schulen nötiger denn je. Sie appelliert an Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink, sich bei Bildungsminister Polaschek für den Erhalt der Schulsozialarbeit an den höheren Schulen einzusetzen.

Kurzfristige Bekanntgabe

Ähnlich sieht dies SPÖ-Bildungssprecherin Manuela Auer. Sie ärgert sich zudem über den Zeitpunkt der Entscheidung: „Drei Tage vor Schulstart so einen weitreichenden Beschluss zu präsentieren, ist für alle Beteiligten unzumutbar. Hier werden einmal mehr Einsparungsmaßnahmen auf Kosten der Kinder und Jugendlichen gemacht.“ 

„Im Juli Mittel zu versprechen und diese dann einige Tage vor Schulbeginn zu streichen, ist eine Farce“, giftet auch Christine Bösch-Vetter vom grünen Koalitionspartner auf Bundes-und Landesebene. Durch die Kurzfristigkeit könne nicht einmal mehr umgeplant oder reagiert werden. Das niederschwellige Angebot sei zudem an den mittleren und höheren Schulen gut angenommen worden. „Wer im dritten Jahr der Pandemie bei der psychischen Gesundheit und der Unterstützung der Kinder spart, spart klar am falschen Ort“, ärgert sich Bösch-Vetter.