Eine von Tiroler Forschern entwickelte Methode könnte in Zukunft vielen Frauen Leid ersparen. Mit einem einfachen Test wird demnach Gebärmutterkrebs erkannt. Dieser bietet laut Studie hohe Treffsicherheit und kann belastende Operationen überflüssig machen.
Getüftelt haben Professor Martin Widschwendter und sein Team von der Uni Innsbruck schon einige Zeit an sogenannten WID-Tests. In einem „Krone“-Interview sprach er vor einem halben Jahr von einer „revolutionären Methode“. Der Test ist in mehreren Bereichen einsetzbar, auch bei Gebärmutterkrebs. Die Erkenntnisse dazu wurden nun publiziert.
Das Testergebnis liegt in wenigen Tagen vor und kann vielen Frauen ein invasives diagnostisches Verfahren ersparen.
Professor Martin Widschwendter
Häufigste gynäkologische Krebserkrankung
Gebärmutterkrebs ist die häufigste gynäkologische Krebserkrankung. Für die Früherkennung wird derzeit vor allem Ultraschall eingesetzt. Doch diese Methode ist wenig aussagekräftig. Nur eine Operation mit Gebärmutterspiegelung und Ausschabung schafft Klarheit. Das birgt allerdings Risiken. Probleme, die der unkompliziert anwendbare „WID-qEC-Test“ – wie er vollständig heißt – offenbar lösen kann. Der Test stellt anhand eines einfachen Gebärmutterhals- oder Vaginalabstriches fest, ob Gebärmutterkrebs vorliegt oder nicht. Mit der Methode werden Veränderungen des Erbguts gemessen, ähnlich wie beim Nachweis des Coronavirus.
„Testergebnis liegt in wenigen Tagen vor.“
„Das Testergebnis liegt in wenigen Tagen vor und kann vielen Frauen ein invasives diagnostisches Verfahren ersparen“, nennt Widschwendter die wesentlichen Vorteile. In einer Studie wurde die Wirksamkeit mittlerweile bestätigt. Dabei übertraf das Verfahren laut Forschern das bisher bekannte Standardverfahren mit Ultraschall sowie eine neue Technik, die derzeit ebenfalls erforscht wird. Studienautorin Chiara Herzog spricht von einer „hohen Genauigkeit und einfachen Umsetzbarkeit“.
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