Ein Angebot zum Drogen-Kauf unter Jugendlichen in Knittelfeld führte zu einer blutigen Streiterei: Ein 17-jähriger Obersteirer verpasste einem 15-Jährigen einen Bauchstich. Am Montag stand er dafür in Leoben vor einem Geschworenensenat und fasste drei Jahre Haft aus (nicht rechtskräftig).
Die von Narben übersäten Arme des hageren Obersteirers zeugen von schweren Zeiten: Depressionen, ein Suizidversuch, Selbstverletzung und Drogen. „Ich habe quer durchprobiert, alles, was berauscht.“
Nach einer Zwangseinweisung und Therapie ging es wieder bergauf: „Ich habe mein Leben wieder in den Griff gekriegt und eine Lehre angefangen“, erzählt der 17-Jährige am Montag dem Geschworenensenat am Landesgericht Leoben.
Streit um „Wiese“
Doch ausgerechnet als er in Knittelfeld die Berufsschule besuchte, sollte sein Leben wieder eine dramatische Wendung nehmen: Als er mit zwei Schulkollegen leicht angetrunken zufällig auf eine Gruppe syrischer Jugendlicher traf, die ihnen „Wiese“, also Marihuana, angeboten hätten, entbrannte ein Streit.
Der genaue Ablauf ist ob der chaotischen Zeugenaussagen zum Ärger der Richter kaum zu rekonstruieren. Jedenfalls beschimpfte der Angeklagte die Dealer, wollte sie verjagen und verpasste schließlich einem 15-Jährigen mit einem Jausenmesser einen Bauchstich. „Er verfehlte nur knapp die Leber“, so die Staatsanwältin. Das Opfer war schwer verletzt, der Stich hätte auch tödlich enden können. Deswegen lautet die Anklage auf versuchten Mord.
Anfangs plädierte der Steirer auf schwere Körperverletzung, stolperte aber über seine eigenen Aussagen und zeigte sich bald eher gleichgültig, des Mordversuchs geständig. Urteil: drei Jahre Haft, nicht rechtskräftig.
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