Kommt endlich Regen?

Trockenheit setzt Bauern immer weiter unter Druck

Steiermark
22.08.2022 06:00

Wann kommt der ersehnte Regen? Durch die Dürre stehen viele Landwirte mit dem Rücken zur Wand und müssen Vieh verkaufen. Mit Prognosen tun sich Meteorologen momentan schwer, wo und wie viel es regnen wird, ist ungewiss.

Erst zwei Liter hat es in Fürstenfeld im August bis gestern Abend geregnet - in einer Zeit, wo das Gras buchstäblich sprießen sollte. Das ist ein nüchterner Fakt. Wie dramatisch das aber in der Realität ist, zeigt ein Blick hinter die Kulissen - etwa bei Familie Schützenhöfer in Grafendorf nahe Hartberg. Mit 60 Milchkühen und Biokäse fährt man dort auf der Erfolgsschiene.

Doch im Moment steht man vor riesigen Problemen. Fünf Schnitte sind es in einem normalen Jahr, welche die Wiesen als dringend benötigtes Futter hergeben. „Heuer war die erste Mahd top. Die zweite schon schlecht, die dritte fast nicht vorhanden“, fasst es Max Schützenhöfer zusammen. Seitdem ist das Gras nur drei Zentimeter gewachsen - der vierte Schnitt wird so wohl der letzte heuer sein.

So trockenen Sommer haben wir noch nie erlebt
Die Ausbeute aus dem ersten Schnitt ist sonst das Winterfutter - wurde heuer aber bereits aufgebraucht! Was erschwerend dazu kommt: Zukauf ist gar nicht so einfach. „Weil die Betriebe hier alle dasselbe Problem haben. Und Bio-Futter ist gar nicht so viel auf dem Markt.“ In letzter Konsequenz wird Schützenhöfer wohl Kühe verkaufen müssen - ein Schritt, der vielen seiner Kollegen droht. „Meine Eltern waren hier schon Bauern. Aber so einen katastrophal trockenen Sommer haben sie auch noch nie erlebt.“

Meteorologen kämpfen mit unsicheren Prognosen
Dass endlich die Erlösung in Form von ausgiebigem Landregen kommt, ist allerdings weiter ungewiss. Die Meteorologen tun sich aktuell mit Prognosen schwer: „Die Modelle sind sehr sprunghaft, das erleben wir in dem Ausmaß selten“, hieß es gestern seitens der ZAMG in Graz. Ein Höhentief aus Südosteuropa fuchst die Wetterprofis, aber „es besteht zumindest im ganzen Land die Chance auf Regen“.

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Die Modelle sind derzeit sehr sprunghaft, das erleben wir in dem Ausmaß selten.

Meterologen der ZAMG in Graz

Wie viel und wo es regnen wird, lasse sich kaum vorhersagen, heißt es auch vom Wetterdienst Ubimet. Meteorologe Michele Sami wagt dennoch eine Prognose: „Schwerpunkt des Niederschlags wird wohl das Mariazellerland sein, hier könnten am Montag und Dienstag 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen.“

Deutlich unsicherer sieht es im Grazer Becken und der Süd- und Oststeiermark aus, wo die Trockenheit heuer dramatisch ist. An der Messstation Graz-Universität etwa wurden im August erst 6,2 Liter Niederschlag verzeichnet. „Die Hoffnung lebt aber, dass auch hier ausgiebiger Regen kommt - aber es bleibt unsicher“, sagen die ZAMG-Experten.

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