Portrait

„Ich glaube fest an das Gute im Menschen“

Vorarlberg
14.08.2022 17:25

„Ich möchte die Welt verbessern“, sagt Wolfgang Gruber. Und er setzt diesen mittlerweile mutigen Satz tatsächlich um.

Es hat geradezu etwas Tröstliches, dass es in Zeiten, in denen das gesellschaftliche Klima immer frostiger und hasserfüllter zu werden scheint, noch Menschen wie Wolfgang gibt. Frei nach Sokrates lautet sein Lebensmotto: „Sprich nur, wenn das, was du sagen willst, gut, wahr und nützlich ist. Aber nicht für dich, sondern für die anderen!“

„Manchmal ist das schon schwierig“, gibt der Feldkircher zu, „aber die positiven Erlebnisse aus tausenden Gesprächen überwiegen die Enttäuschungen bei Weitem.“ Soziales Denken kombiniert mit dem Wunsch, Menschen zu helfen, haben Wolfgang seit jeher ausgezeichnet. Als Jugendlicher überlegte er, Pfarrer zu werden, doch das Keuschheitsgelübde hielt den deklarierten „Frauenversteher“ von einer geistlichen Karriere ab. Daher nutzte er sein Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, um positiv Einfluss zu nehmen.

„Bei mir standen immer der Mensch und seine Gefühle im Mittelpunkt“, so der langjährige Konsumentenschützer in der Arbeiterkammer, der sich 1994 als Unternehmensberater selbstständig gemacht hat. Mit der von ihm entwickelte „GRD-Methode“ (GRD: Gefühl-Ratio-Dynamik), eine dem Profiling ähnliche Persönlichkeitsanalyse, deckte Wolfgang Verhaltensstärken für das Berufs- und Privatleben auf und half vielen bei Job-Wahl und Karriereplanung, aber auch bei persönlichen Problemen.

„Bauchmensch“ und „Gutmensch“
Sein Sachbuch „Ich bestimme, wer mich beleidigt“ ist ein Dokument dieser Pionierarbeit. Wesentlich prosaischer ist sein Buch „Menschen im Wandel - Erkenntnisse aus Begegnungen“, das Wolfgang, mittlerweile Pensionist, unlängst veröffentlicht hat. Mit Lebensweisheiten, Kurzgeschichten und Beobachtungen spannt er einen weiten Bogen im Wandel der Zeiten und des Zeitgeistes und bietet, so man dies annehmen will, Reflexionen und Lösungen für verschiedenste Lebenssituationen an. „Klar bin ich das, was man heute einen ’Gutmenschen’ nennt. Aber ein guter Mensch zu sein, ist für mich ein Lob und eine Auszeichnung“, nimmt der 73-Jährige Kritikern, die ihn teils als „zu nett für diese Welt“ verspotten, den Wind aus den Segeln.

Neben seiner sozialen hat Wolfgang auch eine ausgeprägte kulturelle Ader. So verlegte er die Gedichte seines Großonkels Walter Weinzirl, dem Autor von „Müsle gang ga schlofa“, und garniert seine eigenen Lesungen meist mit Livemusik. „Dank meiner Frau und meiner Arbeit bin ich fast wunschlos glücklich - allerdings wäre es schön, wenn es mir gelänge, einmal ein Konzert als Sänger zu geben“, so der Beethoven und Elvis-Fan. Nur zu, was hält dich davon ab Wolfgang?

Raimund Jäger
Raimund Jäger
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