Erste in Österreich

Covid-Daten gibt es nun auch aus Salzburg

Salzburg
09.08.2022 14:00

Die Universität Salzburg hat gemeinsam mit den Salzburger Landeskliniken und der Landesstatistik unzählige Datensätze zu Corona-Infektionen ausgewertet. Nun gibt es also auch Daten zu den Verläufen der Erkrankung und der Wirksamkeit der Impfung, die aus Salzburg kommen. 

Erstmals in Österreich haben in Salzburg Experten der Landesstatistik und der Universität Salzburg durch Zusammenführung verschiedener Datenbestände umfangreiche Analysen zur Wirkung der Coronaimpfung durchgeführt. Erste Ergebnisse liegen nun vor und belegen: Ungeimpfte haben in Salzburg im Vergleich zu Geimpften ein deutlich höheres Risiko, nicht nur bei der Infektion, sondern auch beim Krankenhausaufenthalt. Und auch ihr Sterberisiko war sowohl bei der Delta- als auch bei der Omikronwelle um ein Vielfaches höher.

Verknüpfung und Analyse

Eine solche Verknüpfung und Analyse relevanter Daten wurde bundesweit gefordert, Salzburg hat sie als erstes Bundesland bereits erfolgreich umgesetzt. Neu an der gemeinsam von Uni und Landesstatistik durchgeführten Analyse ist die Verknüpfung der Daten aus Krankenhäusern, E-Impfpass und epidemiologischem Meldesystem (EMS). Untersuchungszeitraum war die Deltawelle von September bis Jahresende 2021 und die darauf folgende Omikronwelle bis Ende April dieses Jahres.

Risiko ist stark erhöht

Wanda Lauth vom IDA Lab Salzburg und Stefan Senn von der Landesstatistik haben in enger Kooperation die aus mehr als einer Million Einzelsätzen bestehenden Datenbestände analysiert. So wurde etwa die Wahrscheinlichkeit, mit Corona ins Spital zu kommen zwischen geimpften und ungeimpften Personen verglichen. „Das Risiko einer Hospitalisierung war in der Deltawelle bei Ungeimpften über 65-Jährigen um das 3,5-Fache höher als bei damals mit zwei Dosen vollständig geimpften Personen. In der Omikronwelle war das Risiko um das 2,6-Fache erhöht. Hier galt man mit mindestens drei Dosen als vollständig geimpft“, so Senn. Das Risiko in die Intensivstation aufgenommen zu werden, war während der Deltawelle bei vollständig Geimpften fast sechs Mal niedriger als bei Ungeimpften. Während der Omikronwelle mussten relativ gesehen 5,1-mal weniger vollständig Geimpfte in die Intensivstationen.

Schutz lässt ohne Auffrischung nach

Errechnen konnten die Datenspezialisten auch, dass der Impfschutz gegen eine Hospitalisierung mit zunehmender Zeitdauer nachlässt. „Das Risiko bleibt aber bei ungeimpften Personen über 65 immer höher als bei vollständig geimpften Personen“, erklärt Lauth. „Auf die Dauer des Aufenthalts im Krankenhaus bezogen konnte hingegen kein merkbarer Unterschied zwischen vollständig geimpften und ungeimpften Patienten festgestellt werden“, so die Wissenschaftlerin weiter, „allerdings sind die Krankenhausaufenthalte für ältere Patienten tendenziell länger.“

500 Todesfälle weniger dank Impfung

Die Impfung machte die Corona-Erkrankung auch weniger tödlich. „Ungeimpfte über 65-jährige hatten während der Deltawelle ein 4,3-mal höheres Sterberisiko als vollständig Geimpfte“, so Landesstatistiker Gernot Filipp. Während der Omikronwelle sank dieser Faktor zwar auf das 2,6-Fache, aber zeigt auch hier den Schutz der Impfung deutlich auf. „Insgesamt hat in den betrachteten acht Monaten die Impfung statistisch gesehen etwa 500 Todesfälle in der Altersgruppe 65+ verhindert“, so sein Fazit.

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