Corona-Hilfen in Tirol

Milliarden ausbezahlt, Tausende Anträge noch offen

Tirol
07.08.2022 10:05

Unsummen an Steuergeld sind im Zuge der Betriebsschließungen wegen Corona in die österreichische Wirtschaft geflossen. Tirol, das als erstes Bundesland in den Lockdown ging, reiht sich im Vergleich mit den anderen Bundesländern auf den zweiten Platz. Mehrere Millionen Euro kamen auch vom Land.

„Koste es, was es wolle!“ – Mit diesem Satz sicherte der ehemalige ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz im März 2020 den heimischen Betrieben finanzielle Hilfe aufgrund der pandemiebedingten Betriebsschließungen zu. Wie viel „koste es, was es wolle“ schlussendlich gekostet hat, wollte die „Tiroler Krone“ genauer wissen und hat sowohl beim Land Tirol als auch bei der Covid-19 Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (Cofag) nachgefragt.

Vorauszuschicken ist, dass es sich um keine endgültige Schlussrechnung handelt. Denn auch wenn die Corona-Hilfszahlungen offiziell mit Ende März dieses Jahres ausgelaufen sind, sind noch etliche Anträge in Bearbeitung bzw. sind noch diverse Nachfristen am laufen.

Tirol erhielt nach Wien am meisten Geld von der Cofag
Seitens der Cofag flossen mit Stichtag 4. August für Fixkostenzuschuss, Ausfallsbonus, Verlustersatz, Lockdown-Umsatzersatz und Co. stolze 2,46 Milliarden Euro in Tirols Betriebe. Damit reiht sich unser Bundesland auf den zweiten Platz hinter Wien. Die Betriebe in der Bundeshauptstadt erhielten bisher 3,3 Milliarden Euro. Österreichweit wurden bis dato satte 13,66 Milliarden Euro an Hilfsgeldern von der Cofag ausbezahlt.

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Durch unser strenges Kontroll- und Prüfsystem konnten potenzielle Überzahlungen in Höhe von österreichweit 250 Millionen Euro vermieden werden.

Ein Sprecher der Cofag

Doch zurück nach Tirol: Hierzulande hat die Cofag bisher 181.608 Anträge abgearbeitet. Davon wurden 169.660 bzw. etwas mehr als 93 Prozent bewilligt, 11.948 wurden abgelehnt. In Bearbeitung sind aktuell weitere 7220 Anträge. Die Verantwortlichen rechnen weiters vor, dass „durch unser strenges Kontroll- und Prüfsystem potenzielle Überzahlungen in Höhe von österreichweit 250 Millionen Euro vermieden werden konnten“. Eine Schätzung, wie viel Geld noch an Tiroler Betriebe ausbezahlt wird, „lässt sich nicht seriös angeben“.

Land Tirol nahm mehr als 187 Millionen Euro in die Hand
Doch nicht nur mit Zahlungen durch die Cofag wurden Tirols Betriebe über Wasser gehalten. Auch das Land öffnete seine Brieftasche weit. Einerseits für Entschädigungszahlungen wegen der Betriebsschließungen, andererseits für diverse Corona-Förderaktionen. Der bisher ausbezahlte Betrag beläuft sich auf insgesamt über 187,4 Millionen Euro.

Abgewickelt wurden 38.250 Anträge. Davon führten 30.000 bzw. rund 78 Prozent zu einer Auszahlung, 8250 wurden eingestellt bzw. abgelehnt. 4250 Anträge liegen auf dem noch abzuarbeitenden Aktenberg. „Noch ausbezahlt werden rund 3,2 Millionen Euro in der Coronaberatung“, schätzen die Verantwortlichen.

Hotellerie und Gastronomie liegen bei Hilfen an erster Stelle
Und welche Branchen in Tirol haben am meisten Geld erhalten? Seitens der Cofag stehen Beherbergung und Gastronomie an erster Stelle. Danach folgen der Handel bzw. die Instandhaltung und Reparatur von Kfz sowie Verkehr und Lagerei.

Seitens des Landes liegen Dienstleistungen und Verkehr auf dem ersten Platz, gefolgt von Hotel- und Gastronomiebetrieben. Auf dem dritten Rang reihen sich Gewerbe- und Industriebetriebe. Übrigens: Österreichweit hat die Cofag 1,3 Millionen Anträge genehmigt.

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