Weinbau am Limit

Steiler als die Mausefalle: Weinberg der Extreme

Steiermark
05.08.2022 07:00

Bernhard Malli betreibt in Kitzeck den steilsten Weingarten Österreichs. Mit einer Neigung von 49 Grad ist diese Lage sogar abschüssiger als die legendäre Streif.

Die spektakulären Bilder der Kamerafahrt über die Kitzbühler Streif begeistern alljährlich ein Millionenpublkum. Doch in der Südsteiermark geht es noch steiler hinunter als über die Mausefalle. Und bei der Hangbefahrung von Bernhard Malli in Kitzeck war auch ein TV-Team dabei („Heimatleuchten“ heute bei Servus TV ab 20.15 Uhr) - wenn es dort auch nicht ganz so rasant wie bei der Hahnenkammabfahrt zur Sache geht.

Neigung von 49 Grad
In der Einöd betreibt Malli aber den steilsten Weingarten Österreichs. „Als ich mir vor ein paar Jahren die Abfahrt von Kitzbühel angeschaut habe, hab ich mir gedacht, dass unser Weinberg ja fast steiler als die Mausefalle ausschaut“, lächelt der Südsteirer. Und tatsächlich. Ein paar Recherchen später hatte er es Schwarz auf Weiß: An seiner steilsten Stelle weißt sein Hang eine Neigung von 49 Grad auf - die Mausefalle kommt „nur“ auf 42.

In der täglichen Arbeit birgt ein derartiges Gelände natürlich seine Tücken. Deshalb wird der Großteil auch zu Fuß, ohne großen maschinellen Einsatz, erledigt. Regelmäßig setzt sich der Weinbauer aber dennoch in den Traktor. „Da hängt mein Leben an acht Millimetern“, lächelt Malli im Gespräch mit der „Krone“ und verweist auf die Seilwinde. „Manchmal kommst dennoch ins Rutschen und dann wird dir richtig heiß. Für Angst bleibt da keine Zeit, du versuchst nur irgendwie das Schlimmste zu verhindern.“ Geht nicht immer gut, wie Bilder vom umgestürzten Traktor beweisen. Was aber, wie Malli versichert, in der Region keine Seltenheit ist - immer wieder muss die Feuerwehr in die Hänge zur Weinbauer-Bergung ausrücken.

Hohe Luftfeuchtigkeit machte Probleme
Angebaut wird bei Malli alles, was die Steiermark als Weinland ausmacht - vom Weißburgunder über Sauvignon Blanc bis Muskateller oder Grauburgunder. In vier Jahren soll nach langer Pause auch wieder der Rheinriesling gekeltert werden. Das heurige Jahr verspricht Mitte September jedenfalls eine gute Ernte: „Durch die hohe Luftfeuchtigkeit haben wir zwar etwas mit Pilz zu kämpfen gehabt - durch die Niederschläge von Ostern bis Mitte Mai sollte es aber wieder ein richtig toller Jahrgang werden.“

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