Mit Bargeld und Rolex

Videos aus Zelle kosten Häftling seine Freiheit

"Ist das Knast oder Palast?" - Wie ein König muss sich der Häftling in seiner Zelle gefühlt haben.

(Bild: Screenshot tiktok.com, Markus Tschepp, Krone KREATIV)

Ein Salzburger Sträfling auf Freigang prahlte in Online-Videos mit großen Mengen Bargeld, einer Rolex und seinem Haftraum. Das brachte ihn nun wieder hinter Schloss und Riegel.

Großes Mitteilungsbedürfnis hatte ein Salzburger Häftling, der seit mehr als zwei Jahren einsitzt, auf der Online-Plattform TikTok. Tausende klickten die Videos des jungen Mannes, auf dessen Oberkörper der Satz „Fuck Cops“ in tätowierten Lettern prangt. Neben Videos zum Thema „Drogen“ veröffentlichte er auch eigene kurze Clips.

Auf seinem TikTok-Kanal zeigte der Mann auch große Mengen Bargeld unbekannter Herkunft.

(Bild: Screenshot tiktok.com, Krone KREATIV)

Darin zu sehen: ein Rucksack voller Bargeld, dicke Geldbündel und eine Rolex-Uhr. Darüber Tonspuren wie „Ich brauche Geld. Nur Geld. Viel Geld“ oder „Die Bullen stürmen den Bunker. Du betest, dass ich sitze.“ Außerdem zeigte der Inhaftierte etwa seine Zelle in der Salzburger Justizanstalt und warf dabei selbst die Frage auf, ob er denn nun in einem Knast oder in einem Palast sitze. Von seinem hübschen Haftraum im offenen Vollzug mit Fernseher und eigenem Bad wird sich der junge Mann jetzt aber verabschieden müssen.

Häftling muss zurück in den geschlossenen Vollzug
Oberst Dietmar Knebel, der Leiter der Salzburger Justizanstalt, sagt: „Wir wissen von dem Vorfall und er wird Konsequenzen haben.“ Freigang wird es für den Häftling nun nicht mehr geben. Bisher durfte er das Gefängnis untertags zum Arbeiten verlassen. Damit ist Schluss: Die letzten Monate in Haft wird er wieder im geschlossenen Vollzug verbringen - ohne Handy!

Anstaltsleiter Dietmar Knebel streicht dem Häftling den Freigang. Bis zur Entlassung bleibt er nun eingesperrt.

(Bild: Tschepp Markus)

Handy legal, Videos aber nicht
Dass der Insasse ein Mobiltelefon hatte, sei nichts Außergewöhnliches. Knebel: „Wir müssen die Insassen auf Freigang erreichen können. Aber Filmen und Fotografieren ist bei uns streng verboten.“

Mit dem Freigang ist es für den Häftling nun vorbei. Die restliche Zeit bis zu seiner Entlassung wird er jetzt wieder im geschlossenen Vollzug verbringen müssen.

Oberst Dietmar Knebel, Justizwache

Woher das Bargeld in den Videos stammt, ist unklar. Fest steht: Bei seinem Häftlings-Job kann der Mann nicht so viel verdient haben.