Viele Zugverspätungen

Pendlerin: „So arg war es in 21 Jahren noch nie“

Niederösterreich
31.07.2022 06:05

Die ÖBB-Pendlerin Tamara Grasberger aus Böheimkirchen übt harsche Kritik am Bahnbetrieb - noch nie wäre es so schlimm gewesen. Die ÖBB entschuldigen sich für vermehrtes Auftreten von Verspätungen auf der Strecke zwischen Böheimkirchen und Wien. 

Eigentlich ist Tamara Grasberger eine überzeugte Zugpendlerin. Und das seit 21 Jahren, denn seither fährt sie nach Wien. „Als Pendlerin nimmt man natürlich hin und wieder fünfzehn Minuten Verspätung in Kauf oder dass mal ein Zug ausfällt. Aber so arg wie jetzt war es die ganzen 21 Jahre nicht“, übt die 42-Jährige heftige Kritik an den ÖBB. Bereits seit Ferienbeginn kämen oftmals Verspätungen von über einer Stunde vor, was bei einer Fahrzeit von 50 Minuten schwer ins Gewicht fällt.

„Echte Spitzen“ in Vorwoche
Eine Stunde Verzug war aber keineswegs die Spitze. Besonders schlimm war es in der Vorwoche, wo an drei Tagen gravierende Vorfälle und Verspätungen passierten. Montag dieser Woche, als die Böheimkirchnerin ebenfalls ohne ihren Lebensgefährten und dessen Pkw nur sehr spät heimgekommen wäre, brachte dann das Fass zum Überlaufen: „Wir stehen kurz vor Hütteldorf, weil die Lok defekt ist. Natürlich funktioniert die Klimaanlage nicht, es ist unbeschreiblich heiß im Zug. Es gibt nichts zu trinken, es sind viele Kinder und ältere Menschen hier“, schildert sie der „Krone“.

Verspätung werde oft zum Zug-Storno
Außerdem kritisiert Grasberger, dass Züge zuerst oft mit Verspätungen im Viertelstundenbereich angeschrieben und dann plötzlich gänzlich storniert werden würden. „Gerade nach Wien hat das Bahnfahren viele Vorteile. Aber schauen wir einmal, wie lange die ÖBB noch brauchen, bis ich nicht mehr will“, sagt sie.

Viele Vorfälle und externe Einflüsse
Die ÖBB bedauert, dass es auf der Strecke geballt zu „einigen akuten Störungen“ gekommen ist. Trotz vieler Bemühungen kam es zu technischen Gebrechen und externen Einflüssen, wie Personen auf Gleisen, Unfällen oder Bränden. „Mir ist klar, dass Statistik einer Betroffenen nichts bringt. Trotzdem: 2021 kamen 97 Prozent der ÖBB-Züge pünktlich an, was uns zu den pünktlichsten Bahnen Europas macht“, entschuldigt sich ÖBB-Sprecher Christopher Seif.

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