Am 3. August im Fluc

Lee Ranaldo: Die Sonic-Youth-Legende live in Wien

Wien
01.08.2022 06:00

Lee Ranaldo war Gründungsmitglied der legendären Sonic Youth und hat sich ein künstlerisches Leben aus mutigen Schritten und Experimenten außerhalb der Norm aufgebaut. Der 66-Jährige kommt in wenigen Tagen für ein exklusives Österreich-Konzert ins Wiener Fluc und wird dort zumindest eines garantieren: hohe Qualität, die klanglich durchaus ausufern kann.

Wenn von der unsterblichen (und 2011 eigentlich doch gestorbenen) Alternative-Rock-Legende Sonic Youth die Rede ist, dreht sich eigentlich alles um das einstige Kultpaar Kim Gordon und Thurston Moore. Seit dem Split sind beide auch solo großartig unterwegs, aber hinter den beiden Poster-Menschen des Undergrounds war Gitarrist Lee Ranaldo eine nicht wegzudenkende Konstante in der amerikanischen Musikhistorie. Der 66-Jährige verband schon früh wie kein anderer den krachigen Noise von Sonic Youth mit einer filigraneren Kunst- und Kulturszene des avantgardistischen New York und war damit so etwas wie das stille Richtungsruder auf dem in alle Richtungen ausscherenden Boot Sonic Youth.

Anfang des Untergangs
Bevor Ranaldo mit Moore und Gordon die Kultband gründen sollte, brillierte er im schrägen E-Gitarren-Orchester des Exzentrikers Glen Branca und überzeugte die beiden anderen späteren Sonic-Youth-Mitgründer durch seine urwüchsigen Instrumentalfähigkeiten. So fanden sich drei kreativ aktive Querköpfe und inspirierten von 1981 weg so ziemlich alles, was in den USA später zum Untergang des Hair- und Poser-Metal führen sollte. Ohne Sonic Youth kein Nirvana, keine Cat Power, kein Beck - noch nicht einmal Dinosaur Jr. rund um deren introvertierten Bandboss J. Mascis hätte es ohne die Indie-Rock-Power der New Yorker gegeben. Die bekanntesten Texte mögen von den zwei strahlenden Bandköpfen gekommen sein, doch Ranaldo setzte mit Tracks wie „Wish Fulfillment“, „Saucer-Like“ oder „Eric’s Trip“ immer wieder erfolgreiche Nadelstiche im weitreichenden Bandkosmos.

Doch selbst das breit angelegte Bandkorsett war einem Querkopf wie Ranaldo stets zu wenig. Er betätigte sich auch als Produzent von Bands wie Babes In Toyland, erschuf bereits 1987 mit „From Here To Infinity“ ein fantastisches Soloalbum, arbeitete mit Spoken-Word-Texten, gründetete mit Ehefrau Leah Singer das Improvisationsprojekt Drift, ging mit Text Of Light in die gitarrenverstärkte Elektronik und veredelte das Album „Men’s Needs, Women’s Needs, Whatever.“ der ihm treu ergebenen The Cribs mit einem Gastbeitrag. Dazu betätigte er sich über die Jahre zunehmend als visueller Wunderwuzzi und schrieb seine Gedanken und Erfahrungen zwischen Buchdeckeln nieder. Mit seinen Videos und Artworks schaffte es Ranaldo in Museen zwischen Auckland und Austin. Frei nach dem Motto „Stillstand bedeutet Rückschritt“ darf man sich auch in Zukunft von Ranaldo überraschen lassen - anders wäre es ihm auch gar nicht möglich.

Live im Wiener Fluc
Zuerst kommt der großen Gitarren-Zampano aber für ein exklusives Konzert nach Wien. Am 3. August wird er mit dem umtriebigen Eric Arn im Vorprogramm im Fluc für Furore sorgen. Was es zu hören gibt? Lasst euch überraschen! Unter www.ntry.at gibt es noch Tickets und weitere detaillierte Infos für das Alternative-Highlight dieses Sommers.

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