Der Verein Weidezone erhöht den Druck auf die Tiroler Landesregierung: Statt endloser Prüfungen soll sie vier Punkte umsetzen, damit wenigstens die Weidesaison 2023 noch gerettet werden kann. Aus Wahlkampf-Überlegungen bremse die ÖVP beim Thema Wolf, kritisiert der Verein.
Gebrochene Versprechen, Hinhalte- und Täuschungsmanöver und sogar Lügen wirft Obmann Stefan Brugger der Tiroler ÖVP und dem Bauernbund im Besonderen vor. Mit dem, was der Landtag im Juli beschlossen hat, ist er überhaupt nicht zufrieden: „Total verwässert“ sei der ursprüngliche Oppositionsantrag, der mit der Weidezone ausgearbeitet worden war.
Mittlerweile 16.000 Unterstützer
Die Unzufriedenheit Bruggers ist nicht ganz unerheblich, schließlich ist er kein Einzelkämpfer mehr, sondern kann auf 16.000 Unterstützer, vorwiegend aus der Bauernschaft, verweisen. „Seit Dezember wird wegen Neuwahl-Überlegungen in der Wolfsfrage gezaudert und verzögert“, sagt Brugger. Bei dem angesprochenen Termin habe man gemeinsam mit Tiroler Agrarvertretern wie LHStv. Josef Geisler und LK-Präsident Josef Hechenberger abwärts um eine Lösung der Wolfsfrage gerungen. Auch Geld für Rechtsgutachten wurde reserviert. Im Zentrum der Überlegungen: Das schwedische Modell.
„Vom vielen Reden endlich ins Tun kommen“
„Uns wurden Antworten versprochen, geliefert wurde nichts. Auf die ÖVP sind heute viele Bauern zu Recht sauer“, sagt Brugger. Bei einem Termin bei Günther Platter habe dieser auf fehlende Mehrheiten im Landtag verwiesen, darauf folgte Bruggers Gang zur Opposition: „Ich bringe dir die Mehrheiten, sagte ich.“ Der neueste Stand in dieser Causa: Auch der neue Parteichef Anton Mattle sieht primär LHStv. Geisler gefordert: „Der Wolf ist keine Chefsache, wurde mir gesagt. Damit hat sich das erledigt.“
Vier-Punkte-Plan
In einem Vier-Punkte-Plan erhöht die Weidezone jetzt weiter den Druck auf die Landesregierung. Denn um wenigstens die Almsaison 2023 zu retten, müsse man jetzt rasch ins Tun kommen: „Erstens braucht es eine Zonierung, wo der Wolf bejagt werden kann und wo nicht. Zweitens muss das Jagdgesetz novelliert und drittens die Expertenkommission abgeschafft werden. Viertens: Statt eines Abschussbescheids braucht es eine Abschussverordnung. Denn jeder Bescheid kann beeinsprucht werden.“
Spätestens bis zum Feber müsse das Paket stehen, damit es im Landtag beschlossen werden kann.
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