Die „Krone“ sprach ein Jahr nach dem Jahrhunderthochwasser mit Opfern und Rettern. Was Betroffene, Helfer und Experten gemeinsam haben: viele schreckliche Erinnerungen.
Niedernsills Oberhaupt Günther Brennsteiner läuft beim Gedanken an den Juli 2021 ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Die dramatischen Bilder sind omnipräsent, gespeichert!“ Kollegin Sonja Ottenbacher (Stuhlfelden) hält fest: „Die Verunsicherung ist spürbar“. Ein Uttendorfer Hauseigentümer, bei dem das Wasser im Keller 1,80 Meter hoch gestanden war, einen Schaden von rund 60.000 Euro verursacht hat, meint: „Die Unbekümmertheit ist weg.“
Bezirkskatastrophenreferent Manfred Höger weiß: „Die Angst bleibt im Hinterkopf!“ Zeigt nur: Die Spuren des Jahrhundertwassers sind im Pinzgau größtenteils nicht mehr zu sehen, die vielen schrecklichen Erinnerungen werden die 88.000 Einwohner des westlichsten Salzburger Bezirks aber wohl ein Leben lang mit sich mittragen.
Weitere Naturkatastrophen sind wahrscheinlich
Das hängt auch damit zusammen, dass Experten mit weiteren Naturkapriolen rechnen. „Die Witterungsextreme nehmen zu“, bestätigt Referent Höger. „Die Zeitabstände, in denen es sich etwa lokal und punktuell stark ausregnet, werden kürzer. Das haben wir in den letzten Jahren beobachtet!“
Zig Millionen Euro sind seit Juli 2021 in den Hochwasserschutz, die Wildbachverbauung gesteckt wurden. Viele Betroffene wünschen sich ein noch rascheres Handeln und mehr Mittel. Sie fürchten um ihre Existenz. Auch noch ein Jahr nach der Katastrophe. V. Snobe
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