Kandidatin für FPÖ?

Kickl zu Hofburg-Wahl: „Fürst ganz heiße Aktie“

Tirol
02.07.2022 18:00

Wen schickt die FPÖ in die Wahl zum Bundespräsidenten? Präsentiert wird der Kandidat um den 9. Juli, wie FPÖ-Chef Herbert Kickl der „Krone“ verrät - und er streut Juristin Susanne Fürst bereits im Vorfeld Rosen.

Im Zuge der freiheitlichen Österreichtour ist FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl in Tirol unterwegs. Doch was den blauen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl am 9. Oktober betrifft, ist weiterhin Geduld gefragt. „Wir werden unseren Kandidaten um den 9. Juli verkünden. Drei Monate sind eine verdammt lange Zeit für einen Wahlkampf“, erklärt Kickl der „Krone“ und führt weiter aus: „Von den bisher bekannten Kandidaten haben wir bisher nur eine kurze Präsentation gesehen, eine politische Eintagsfliege. Wir möchten es hingegen komprimiert, kurz und knackig anlegen.“

„Traue Fürst sehr, sehr gutes Ergebnis zu“
Konfrontiert mit FPÖ-Verfassungssprecherin im Nationalrat, Susanne Fürst, die seit Monaten als aussichtsreiche blaue Kandidatin gilt, sagt Kickl: „Sie ist eine ganz heiße Aktie.“ Und er hofiert sie: „Als Juristin ist sie eine hervorragende Kennerin der Grund- und Freiheitsrechteproblematik. Zudem ist es als FPÖ-Chef schön zu erleben, dass ich nicht mehr gefragt werde, wo die Frauen innerhalb der Partei sind, sondern dass alle über eine starke freiheitliche Frau reden. Ich traue Fürst ein sehr, sehr gutes Ergebnis zu, wenn sie unsere Kandidatin werden sollte.“

„Er schreibt hervorragende Kolumnen“
Auch „Krone“-Kolumnist Tassilo Wallentin wird als Kandidat gehandelt. Kickl: „Ich höre viele Namen, die meisten sind Schall und Rauch. Aber er schreibt hervorragende Kolumnen.“

Doch ist ein blauer Kandidat überhaupt notwendig? Andere Parteien machen es vor und unterstützen den amtierenden Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. „Es gibt den Spruch: ,Wer schweigt, stimmt zu.‘ Van der Bellen zuzustimmen, ist für einen Freiheitlichen ein Ding der Unmöglichkeit. Mich wundert es nicht, dass sich andere Parteien hinter ihm versammeln und sich eingehängt haben - er ist der Kandidat des gescheiterten Systems. Für uns ist es hingegen eine staatsbürgerliche Pflicht, eine Alternative anzubieten - und zwar jemanden, der für politische Inhalte und Wertehaltungen steht, die teilweise dem diametral entgegengesetzt sind, was Van der Bellen verkörpert. Der amtierende Bundespräsident ist einer, der auf der Seite der Unterdrücker steht und wir werden jemanden präsentieren, der sich auf der Seite der Unterdrückten befindet“, erläutert Kickl.

„Unser Kandidat wird näher an Sorgen und Nöten der Menschen sein“
Die Wahlkampfthemen liegen klar auf der Hand, sie seien für alle gleich. „Die Frage ist, wie man mit diesen Themen umgeht, was die Lösungsvorschläge sind, welche Zugänge man hat und auf welcher Seite man steht. Das wird der große Unterschied des freiheitlichen Kandidaten zum Systemkandidaten Van der Bellen sein. Unser Kandidat wird nah an den Sorgen und Nöten der Menschen sein, statt an den Versuchungen und Annehmlichkeitn der Macht“, verspricht der FPÖ-Chef. Es sei jemand, der den Mund aufmache, wenn die Bevölkerung Unterstützung benötige, und nicht jemand, der wegschaue. Bezüglich des Wahlausganges gibt sich Kickl selbstbewusst: „Es ist alles drinnen. Wir gehen in die Wahl, um zu gewinnen.“

„Mehr Neuzugänge als Abgänge innerhalb der FPÖ“
Immer wieder ist auch zu hören, dass sich Parteimitglieder wegen Kickl selbst von der FPÖ abwenden. „In einer Partei gibt es immer ein Kommen und Gehen. Ich sehe mir die Entwicklungen genau an - auch in den Bundesländern. Und ich kann sagen, dass wir mehr Neuzugänge als Abgänge haben. Das Ergebnis nach der Corona-Politik und nach rund einem Jahr Obmannschaft ist, dass wir mehr, breiter aufgestellt und dynamischer geworden sind, als wir es in der Vergangenheit waren“, betont Kickl. So habe man Unterstützung in Bevölkerungskreisen erhalten, die früher weniger Berührungspunkte mit den Freiheitlichen gehabt hätten. Bei den Frauen beispielsweise verzeichne die FPÖ viel mehr Zuspruch als zuvor, was mit der Corona-Politik zu tun habe. „Diese Entwicklungen haben wahrscheinlich damit zu tun, dass viele Menschen selbst erlebt haben, wie schnell es gehen kann, dass man in ein ‚rechtes Eck‘ gestellt wird - wenn man eine Meinung vertritt, die nicht Mainstream ist", gibt Kickl eine Erklärung.

Übrigens: Zu den bisher bekannten Kandidaten fällt Kickl Folgendes ein: 

  • Alexander Van der Bellen: „Systemkandidat“
  • Bierpartei-Chef Dominik Wlazny alias „Marco Pogo“: „Spaßkandidat“
  • MFG-Chef Michael Brunner: „Er ist versucht, für die MFG zu retten, was noch zu retten ist.“
  • Ex-FPÖ- und BZÖ-Politiker Gerald Grosz: „Eigen-PR-Maschine, aber kein Bundespräsident“
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